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Mitarbeiter von Europas Flughäfen wehren sich gegen Lohndumping - Flughafenverband ADV weist Brüsseler Liberalisierungspläne entschieden zurück

Berlin (ots)

Das Europäische Parlament hat sich zu seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause in Straßburg versammelt. Delegationen von Mitarbeitervertretern vieler europäischer Flughäfen protestieren heute vor dem Parlament aus Anlass der drohenden Liberalisierung der Bodenverkehrsdienste. Zu der Aktion hat die European Transport Workers' Federation (ETF) aufgerufen. Die Protestaktion wird von zahlreichen Abgeordneten des Europäischen Parlaments unterstützt. Hierzu erklärt der Flughafenverband ADV:

"Die von der EU-Kommission angedachte weitere Marktöffnung bei den Bodenverkehrsdiensten wäre für viele Tausende Flughafenbeschäftigte ein Schlag ins Gesicht. Die heutige Aktion ist ein starkes Signal der Mitarbeiter. Sie wehren sich gegen ein unverantwortliches Lohndumping durch eine weitere Liberalisierung", erklärt Ralph Beisel, Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbandes ADV.

Die EU-Kommission erwägt eine Neuregelung bei den Bodenverkehrsdiensten, die zu Lasten der Beschäftigten und der Flughäfen ginge. Die Flughäfen fürchten, dass mit einer weitergehenden Marktöffnung eine Verringerung der Vergütung für die Mitarbeiter und eine Verschlechterung der Qualität bei der Abfertigung verbunden wäre. Im Bereich der Bodenverkehrsdienste, zu denen u.a. das Betanken, Rangieren und die Be- und Entladung von Flugzeugen zählt, beschäftigen die Flughäfen zwei Drittel ihrer Mitarbeiter. Die 1996 erfolgte erste Liberalisierung hat durch den starken Preis- und Kostendruck bereits zu einer deutlichen Absenkung der Löhne geführt.

Die Flughäfen wehren sich gegen eine drohende Wettbewerbsverschärfung. In seinem Gespräch mit Artur Zasada, dem zuständigen Berichterstatter im Verkehrsausschuss des Europaparlaments, hat ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel heute deutlich gemacht, dass für die Flughäfen die "last line of defence" erreicht ist. Angesichts der bereits bestehenden Kostenunterdeckungen der Flughäfen im Bereich der Bodenverkehrsdienste sei die Zukunftsfähigkeit des gesamten Geschäftsfelds der Flughäfen bedroht, so Beisel gegenüber dem Abgeordneten. Betroffen hiervon sind nach Angaben des Flughafenverbandes ADV allein in Deutschland über 20.000 Beschäftigte.

"Die Liberalisierungspläne der EU-Kommission gehören ad acta gelegt", fordert Verbandschef Ralph Beisel abschließend.

Pressekontakt:

Friederike Langenbruch
Pressesprecherin
Politik, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 030/310118-52
Mobil: 0163/4774517
langenbruch@adv.aero

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