Nach der Gesundheitsreform: Bürger passen Gesundheitsverhalten an
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Berlin (ots)
Ein erstes Ziel der Gesundheitsreform ist erreicht: Die gesetzlichen Krankenversicherungen wurden laut Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung um neun bis zehn Milliarden Euro entlastet. Rund 20 Prozent dieser Einsparungen tragen die gesetzlich Versicherten durch höhere Ausgaben für Gesundheit: Jeder dritte Deutsche spürte im ersten Jahr der Gesundheitsreform im Durchschnitt eine finanzielle Mehrbelastung von 150 Euro. Nimmt man an, dass die Betroffenen diesen Verlust durch Konsumverzicht kompensieren, entspricht dies einem Rückgang der privaten Nachfrage um circa 1,9 Milliarden Euro. Vor allem an Freizeitaktivitäten, Urlaub und Kleidung wurde gespart. Das geht aus dem ratiopharm Gesundheitskosten-Monitor 2005 hervor, einer repräsentativen Befragung von über tausend gesetzlich Versicherten, die das Unternehmen heute in Berlin veröffentlichte.
Der Konsumverzicht wäre nicht unbedingt nötig, denn es könnte an anderer Stelle gespart werden. "Das Bewusstsein der Patienten wächst, dass sie ohne Qualitätsverlust bei den Gesundheitsausgaben sparen können", meint Dagmar Siebert, Mitglied der Geschäftsleitung von ratiopharm. Zum Beispiel bei Medikamenten: Das Reformwerk staffelt die Zuzahlung bei Arzneimitteln. Wer auf preiswertere Präparate mit gleicher Wirkung zurückgreift, muss teilweise weniger zuzahlen. Mit günstigen Arzneimitteln zu sparen, nehmen sich auch über 70 Prozent der Befragten für dieses Jahr vor.
Noch etwas hat sich mit der Gesundheitsreform geändert: Die Gesundheitsvorsorge hat sich deutlich in den Köpfen der Menschen verankert. Fast alle Befragten geben an, sich verstärkt darum zu kümmern, gesund zu bleiben. Die Hälfte sieht Prävention als wirksames Rezept, um auf längere Sicht die eigenen Ausgaben zu reduzieren. Zwei Drittel aller Kassenpatienten begrüßen das geplante Präventionsgesetz, das Krankenkassen und Sozialversicherungsträger in Zukunft bei der Finanzierung von Vorsorgeprogrammen stärker in die Pflicht nehmen will.
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