Deutscher Verband Tiernahrung e.V. (DVT)
Erhöhung der Mehrwertsteuer für Mischfutter gefährdet Arbeitsplätze
Bonn (ots)
Mit einem Schreiben an die Ministerpräsidenten der Bundesländer hat sich der Deutsche Verband Tiernahrung (DVT) nachdrücklich gegen die von der Bundesregierung geplante Erhöhung der Mehrwertsteuer für Futtermittel von sieben auf 16 Prozent gewandt. Sollte die Vorsteuerpauschale von neun Prozent - wie sich nun abzeichnet - bestehen bleiben, ist damit zu rechnen, dass insbesondere kleine Landwirte bei dem Verfahren der Pauschalbesteuerung bleiben.
Dies würde auch für die deutschen Mischfutterhersteller im europäischen Vergleich eklatante Wettbewerbsnachteile mit sich bringen, begründet Präsident Ulrich Niemann die Haltung seines Verbandes. In Belgien und den Niederlanden beträgt der Mehrwertsteuersatz auf Mischfutter sechs Prozent, in Frankreich sind es 5,5 Prozent. Nach Berechnungen des Verbandes erhöht sich bei einer Steuerdifferenz von zehn Prozentpunkten der durchschnittliche Preis für einhundert Kilogramm Mischfutter, das in Deutschland hergestellt wurde, um 1,80 Euro gegenüber der gleichen Menge ausländischer Ware.
Da in der Tierhaltung rund 60 Prozent der Produktionskosten auf den Bereich Fütterung entfallen und Tierhalter kosteneffizient wirtschaften müssen, steht nach Ansicht des DVT zu befürchten, dass der Mischfutterimport insbesondere im grenznahen, nordwestdeutschen Raum zunimmt. Dieser Raum stellt das Veredelungszentrum Deutschlands dar. Demzufolge sind in diesem Gebiet auch viele Mischfutterhersteller ansässig.
Nach Schätzungen des DVT wären durch den geplanten staatlichen Eingriff rund 150 mittelständische Mischfutterunternehmen in ihrer Existenz gefährdet, die gerade in ländlichen Raum Arbeitsplätze sichern.
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Monika Reule
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