Lausitzer Rundschau: Der Regionalverkehr und die Überlegungen zur Bahnprivatisierung In Richtung Abstellgleis
Cottbus (ots)
Die jüngsten Daten zur weiteren Verschlechterung der Leistungen der Deutschen Bahn im Regionalverkehr in Berlin und Brandenburg sind kein Einzelfall. In vielen Bundesländern fristet der schienengebundene öffentliche Nahverkehr ein Schattendasein, weil es insbesondere nicht gelingt, das Netz attraktiv genug zu gestalten. Zu beobachten ist vielmehr ein gegenteiliger Trend. Öffentliche Mittel werden von der Bahn dafür genutzt, durch Rationalisierungsinvestitionen die Kosten zu senken, obwohl damit ein pünktlicher Betrieb gefährdet wird. Von dieser Entwicklung ist dann auch die private Konkurrenz der Bahn betroffen, die in den seltensten Fällen selbst die Gleisanlagen und Bahnhöfe übernehmen und bewirtschaften kann. Es mag den Bund reizen, als Mehrheitseigner einer privatisierten Bahn teilhaben zu können an den Erfolgen und Gewinnen eines weltweit operierenden Logistikkonzerns. Aber davon hat der Steuerzahler, der Jahr für Jahr mit Milliardenzuschüssen die Basis des Geschäfts absichert, im Alltag gar nichts. Und es ist angesichts der Festtagsreden zur Marktwirtschaft und zum Klimaschutz ein Unding, wenn insbesondere im Osten Deutschlands nichts getan wird, um den Menschen eine Wahl zwischen dem eigenen Pkw und öffentlichen Verkehrsmitteln zu lassen. Dafür aber muss das Schienennetz unter der Kontrolle der Allgemeinheit bleiben. Deswegen kommt es jetzt darauf an, dass die Bundesländer die Interessen der Bahnkunden, die ja auch ihre eigenen sein sollten, deutlich zur Sprache bringen.
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