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Lausitzer Rundschau: Der deutsch-französische Gipfel Im Gleichschritt

Cottbus (ots)

Die deutsch-französische Zusammenarbeit
funktioniert ganz offenkundig immer dann am besten, wenn die CDU das 
Kanzleramt besetzt. Gestern jedenfalls beim Gipfel in Berlin wurde 
ganz offenkundig, dass sich Nicolas Sarkozy und Angela Merkel 
inzwischen fast schon so gut verstehen wie zuletzt Helmut Kohl und 
Francois Mitterand.
Dieses neue Maß an Gemeinsamkeiten ist verbunden mit einer 
tiefgreifenden Veränderung in der Außenpolitik.
Beide, Sarkozy wie Merkel, haben in den vergangenen Monaten klar 
gestellt, dass ihnen dabei ein besseres Verhältnis mit den USA von 
besonderer Wichtigkeit ist.
Die Besuche bei George W. Bush waren Demonstrationen des Bruchs mit 
den Vorgängern. Damit haben der französische Präsident wie die 
deutsche Kanzlerin auch klar gestellt, dass sie in Europa wieder das 
in der Vergangenheit so bewährte Führungsduo spielen wollen, das die 
weitere Entwicklung der EU entscheidend beeinflusst. Die besondere 
Rolle, die Großbritannien unter Tony Blair in den transatlantischen 
Beziehungen spielte, hat sich damit auf das seit langem übliche Maß 
der gemeinsamen angelsächsischen Erbschaft des einstigen Mutterlandes
und der zur Supermacht aufgestiegenen Kolonie reduziert.
Die neue deutsch-französische Einigkeit unter konservativen 
Vorzeichen ist für den sozialdemokratischen Koalitionspartner der 
Kanzlerin eine nur schwer verdauliche Zumutung. Die enge Anlehnung an
die USA, die Skepsis gegenüber Putins Russland, die Ablehnung eines 
EU-Beitritts der Türkei - das alles ist meilenweit entfernt von dem 
Kurs, den Gerhard Schröder und sein damaliger Kanzleramtschef und 
jetzige Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier verfolgten. Dem 
bleibt da wenig mehr übrig, als brav mitzusingen.
Die Nagelprobe auf ihre wirkliche Belastbarkeit steht der 
Paris-Berlin-Allianz aber noch bevor. Denn den Preis für das 
gemeinsame Vorgehen gegen den widerborstigen Iran werden zunächst vor
allem die deutschen Unternehmen zu zahlen haben. Und die ultimative 
Drohung mit militärischer Gewalt dürfe der Kanzlerin viel kosten an 
Zustimmung beim Wahlvolk. Aber Merkel scheint dies derzeit nicht 
sonderlich zu schrecken.

Pressekontakt:

Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de

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