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Lausitzer Rundschau: Faschingsumzug am Holocaust-Gedenktag Gedankenlosigkeiten

Cottbus (ots)

Auschwitz wird immer unser deutsches Thema sein.
Die Hauptstadt Berlin hat einen großen Platz in ihrem Zentrum 
"geopfert", um an den Massenmord zu erinnern. Das ist der ganzen 
Nation angemessen. Und zum 27. Januar, dem Tag der Befreiung des 
Massenvernichtungslagers, treffen sich alljährlich die Spitzen des 
Staates - Regierung, Präsident, Parlament, Ministerpräsidenten und 
Abgeordnete - um gemeinsam an die Befreiung des 
Massenvernichtungslagers zu erinnern. Das ist würdig.
 Doch draußen greift Gedankenlosigkeit um sich. München terminierte 
in diesem Jahr seinen Faschingsumzug genau auf den 27. Januar, aus 
Versehen, Unkenntnis und Ignoranz. Und ausgerechnet die 
öffentlich-rechtlichen Fernsehsender fanden in ihrem Programmschema 
nicht die eine Stunde Platz, um die gestrige Gedenkveranstaltung des 
Bundestages, die wegen des Sonntags um zwei Tage vorverlegt worden 
war, live zu übertragen. Im Ersten lief "Rote Rosen", im Zweiten 
"Volle Kanne". Ist das wichtiger? Aktueller? Auch in hundert Jahren 
noch wird es nicht schwer fallen, den Bogen von Auschwitz nach heute 
zu schlagen. So wie es Bundestagspräsident Norbert Lammert in seiner 
Rede in herausragender Weise gelungen ist.
 Die Bekämpfung von Antisemitismus, Rassismus und der Missachtung der
Menschenwürde wird immer die Lehre dieses Menschheitsverbrechens 
sein. Die zentrale Lehre der Deutschen. Und es wird immer Anlass 
geben, daran zu erinnern. Die Intendanten sollten dringend in sich 
gehen. Wenn sie nicht auch als Karnevalisten gelten wollen.

Pressekontakt:

Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de

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