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Automobilindustrie: Personalabbau ist kein Thema

Frankfurt am Main (ots)

PwC-Umfrage: Kostensenkung ist kein Ziel an sich / Nur drei 
   Prozent der Unternehmen setzen beim Kostenmanagement auf 
   Personalabbau / Kostenverursacher sind häufig unbekannt
Die deutsche Automobilindustrie setzt beim Kostenmanagement auf 
nachhaltige Prozessoptimierung statt auf kurzfristige Einsparungen. 
So erwägen derzeit nur drei Prozent der Unternehmen den Abbau von 
Personal zur Kostensenkung und lediglich sieben Prozent denken über 
Produktionsverlagerungen ins Ausland nach, wie aus der Studie 
"Kostenmanagement in der Automobilindustrie: Bestandsaufnahme und 
Zukunftspotenziale" der Wirtschaftsprüfungs- und 
Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) hervorgeht. 
Demgegenüber sehen jeweils über 40 Prozent der Befragten 
Einsparmöglichkeiten durch die Optimierung von Fertigungs- bzw. 
Beschaffungsprozessen.
"Ein optimales Kostenmanagement erfasst den gesamten 
Wertschöpfungsprozess von der Entwicklung eines Automobils bis hin 
zum Altauto-Recycling. Viele Unternehmen nutzen Kostenmanagement 
jedoch in erster Linie zur Budgetkontrolle, anstatt es als 
Steuerungsinstrument einzusetzen. Dafür fehlen oft noch Erfahrungen 
mit den Möglichkeiten in der Konzeption und Implementierung ", so die
Einschätzung von Hans-Martin Wegner, PwC-Automobilexperte und 
verantwortlich für die Studie.
So gab jedes zweite Unternehmen an, seine Prozesskosten nicht 
beziffern zu können. Jedem Dritten fehlt ein umfassendes 
Kennzahlenmodell, und bei jedem vierten Unternehmen ist die 
IT-Infrastruktur nicht optimal an die Bedürfnisse des 
Kostenmanagements angepasst.
Für die Studie wurden 207 Führungskräfte der Automobilindustrie in
Deutschland mit Verantwortung für das Kostenmanagement befragt. Rund 
ein Viertel der Unternehmen erwirtschaften in Deutschland einen 
Jahresumsatz von über 250 Millionen Euro, knapp zehn Prozent kommen 
auf Erlöse von über einer Milliarde Euro.
Kostenmanagement ist mehr als Kostensenkung
Für fast 80 Prozent der Befragten ist die Stärkung der 
Wettbewerbsfähigkeit die zentrale Aufgabe des Kostenmanagements. Zwar
geht es auch darum, Kosten zu senken (56 Prozent) und geplante 
Budgets einzuhalten (52 Prozent). Die Untersuchung zeigt aber 
deutlich, dass nur eine Minderheit der befragten Unternehmen (rund 
zwölf Prozent) mit dem Begriff des Kostenmanagements die reine 
Kostensenkung verbindet.
Die frühzeitige Beeinflussung der Kostenstrukturen ist nur für 
knapp die Hälfte (48 Prozent) der Befragten ein Ziel des 
Kostenmanagements. Dieser Aspekt spielt vor allem in größeren 
Unternehmen mit einem Jahresumsatz über 250 Millionen Euro eine 
Rolle.
Auf die Mitarbeiter kommt es an
Motivierte Mitarbeiter sind für die befragten Unternehmen die 
wichtigste Voraussetzung für ein funktionierendes Kostenmanagement. 
Knapp 30 Prozent nennen ein hohes Kostenbewusstsein der Beschäftigten
als wesentlichen Erfolgsfaktor, ein ebenso hoher Anteil der Befragten
will daher die Belegschaft noch stärker einbinden, um das 
Kostenmanagement zu verbessern.
Dennoch beteiligen die meisten Unternehmen bislang nur wenige 
Abteilungen am Kostenmanagement. Eine wesentliche Rolle spielen in 
der Regel Controlling und Geschäftsleitung, während bereits der 
Einkauf deutlich seltener in Erscheinung tritt. "Durch diese 
Konzentration werden andere, für die Kostenentwicklung maßgebliche 
Bereiche wie Entwicklungs- und Fertigungsabteilungen aus der 
Verantwortung für das Kostenmanagement entlassen", kritisiert Wegner.
Tendenziell begreifen die Autohersteller das Kostenmanagement 
stärker als Steuerungsinstrument: Forschung und Entwicklung sind nur 
bei zwölf Prozent der Zulieferer in das Kostenmanagement eingebunden,
jedoch bei 27 Prozent der Automobilhersteller.
Kostenverursacher bleiben oft unerkannt
Die weitaus meisten Unternehmen nennen Material (70 Prozent) und 
Personal (57 Prozent) als wesentliche Kostenfaktoren. Deutlich 
seltener führen die Befragten die entstehenden Kosten auf 
Entwicklungsprozesse (16 Prozent), Fertigungsprozesse (15 Prozent) 
oder Kundenanforderungen zurück (zwölf Prozent). "Den Unternehmen ist
zwar klar, für welche Ressourcen sie Geld ausgeben. An welcher Stelle
im Produktionsprozess welche Kosten entstehen, können viele aber 
nicht genau beziffern. Eine  umfassende Kostensteuerung ist unter 
diesen Voraussetzungen kaum möglich", kommentiert Wegner.
Die verbreitete Vernachlässigung der Prozesskosten durch das 
Kostenmanagement ist auch auf die verwendeten Methoden und 
Instrumente zurück zu führen. So setzen über 90 Prozent der Befragten
die Deckungsbeitragsrechnung sehr häufig oder häufig ein, obwohl sich
mit diesem Instrument keine Prozesskosten oder transparenten 
Produktkosten ermitteln lassen. Andererseits zeigen die 
Studienergebnisse, dass moderne Methoden wie z.B. das 
Zielkostenmanagement häufig keine aussagekräftigen Ergebnisse 
liefern. Wegner: "Gerade kleinere Unternehmen sind häufig mit der 
Implementierung neuer Kostenmanagement-Instrumente überfordert. Das 
liegt an fehlender Erfahrung und der unzureichenden Unterstützung 
durch die Unternehmens-IT."
Defizite bei Kooperation mit Zulieferern
Für die Automobilproduktion ist eine immer stärkere Auslagerung 
von Fertigungs- und Entwicklungsschritten von den Herstellern an 
Zulieferer und Systempartner kennzeichnend. Obwohl es naheliegend 
wäre, Kosten über die gesamte Wertschöpfungskette zu optimieren, 
zeigt die Studie Defizite bei der Kooperation zwischen 
Zulieferbetrieben und Autoherstellern auf. So sind 80 Prozent der 
Autohersteller davon überzeugt, dass sie beim Kostenmanagement mit 
ihren Lieferanten zusammenarbeiten. Umgekehrt sind jedoch nur 60 
Prozent der Systemlieferanten der Ansicht, dass die Hersteller beim 
Kostenmanagement mit ihnen kooperieren.
Wegner:"Es scheint, dass die Autohersteller ein Kostenproblem 
häufig bereits dann für gelöst halten, wenn sie es an ihre 
Lieferanten weiter reichen. Aus Sicht der Zulieferer steigt der 
Kostendruck, ohne dass von einer Kooperation die Rede sein kann. 
Durch dieses Vorgehen geben die Hersteller einen Hebel aus der Hand, 
mit dem sie Prozesse bei den Zulieferern direkt beeinflussen und 
bessere Resultate als mit reinen Preisvorgaben erzielen könnten."
Die Studie "Kostenmanagement in der Automobilindustrie: 
Bestandsaufnahme und Zukunftspotenziale" können Sie unter www.pwc.de 
herunterladen.
Redaktionshinweis:
Die PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ist 
in Deutschland mit 8.100 Mitarbeitern und einem Umsatzvolumen von 
rund 1,2 Milliarden Euro eine der führenden Wirtschaftsprüfungs- und 
Beratungsgesellschaften. An 28 Standorten arbeiten Experten für 
nationale und internationale Mandanten jeder Größe. PwC bietet 
Dienstleistungen an in den Bereichen Wirtschaftsprüfung und 
prüfungsnahe Dienstleistungen (Assurance), Steuerberatung (Tax) sowie
in den Bereichen Transaktions-, Prozess- und Krisenberatung 
(Advisory).

Pressekontakt:

Weitere Informationen erhalten Sie bei:

Hans-Martin Wegner
PricewaterhouseCoopers AG WPG
Tel.: 0711 - 25034 3584
E-Mail: hans-martin.wegner@de.pwc.com

Karim Schäfer
PricewaterhouseCoopers AG WPG
Corporate Communications / Presse
Tel.: 069 - 9585 5435
E-Mail: karim.schäfer@de.pwc.com

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