Lausitzer Rundschau: CDU-Mitglieder relativieren Kritik an Koch Hamburger Heldensaga
Cottbus (ots)
Einen offenen Brief haben 17 namhafte CDU-Mitglieder unterschrieben, in dem der Wahlkampfstil Roland Kochs klar zurückgewiesen wird. In dem deutlich gemacht wird, dass die Union viel weiter ist in Sachen Integration. Allerdings erschien der Brief erst nach der verlorenen Hessen-Wahl, was die Frage aufwirft, ob er auch erschienen wäre, wenn Koch mit seinem Ausländerthema gepunktet hätte. Aber besser spät als nie. Von diesen 17 Spät-Aufklärern haben fünf einen Migrationshintergrund und machen regionale Ausländerpolitik, zwei weitere haben keine Funktion. Vier sind Oberbürgermeister. Nur sechs können als aktive CDU-Politiker von größerer Landes- oder Bundesbedeutung bezeichnet werden, allen voran Ole von Beust, der im liberalen Hamburg gerade um seine Wiederwahl kämpft. Von diesen sechs hat sich keiner vor dem 27. Januar kritisch äußern wollen. Einer der sechs sagte damals auf Anfrage: "Jetzt sage ich zu Koch öffentlich gar nichts." Und weiter in der Heldensaga: Nachdem es gestern wegen des Briefes große Aufregung gab - schließlich wackelt Kochs Stuhl bedenklich und es ist Parteisolidarität gefragt -, erklärten mehrere der sechs sogleich, dass der Text mitnichten als Distanzierung zu verstehen sei. Darunter Ole von Beust. In dem Brief steht, Integrationspolitik dürfe nicht zum Wahlkampfthema "degradiert" werden; auch hätten die Münchener Täter "untypisch" für Ausländer gehandelt. Alles nur noch ganz allgemein gemeint. Schöne Helden seid ihr!
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