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Lausitzer Rundschau: Aufstockung der Bundeswehrtruppen Demagogie und Afghanistan

Cottbus (ots)

Demagogisch ist, wenn einer wegen der
populistischen Wirkung etwas sagt, von dem er weiß, dass es falsch 
ist. Oskar Lafontaines Äußerung, mit der geplanten Aufstockung der 
Afghanistan-Truppe um 1000 Soldaten hole sich die Bundesregierung den
Terror ins Land, ist eine solche Aussage. Ebenso sein Vorwurf, dass 
damit eine militärische Eskalation betrieben werde und eine immer 
tiefere Verstrickung in einen völkerrechtswidrigen Krieg stattfinde. 
Lafontaines Intellekt reicht aus, um zu wissen, dass Terroristen auch
in unbeteiligte Länder kommen. Bali war so ein Beispiel, aber auch 
die Kofferbomben von Koblenz und Dortmund, die nicht wegen 
Afghanistan, sondern wegen der Mohammed-Karikaturen platziert wurden.
Lafontaine weiß, dass der Isaf-Einsatz nicht völkerrechtswidrig ist, 
weil ihn die demokratisch gewählte afghanische Regierung will, und er
weiß, dass sich durch die Erhöhung der Zahl der Bundeswehrsoldaten 
die Qualität des deutschen Einsatzes nicht ändert. Sein Vorschlag, 
das Militär sofort abzuziehen und lieber mehr für den zivilen 
Wiederaufbau zu tun, ist eine intellektuelle Beleidigung jedes 
denkenden Menschen. Und trotzdem könnte er wirken, weil er so einfach
klingt.
 Der Afghanistan-Einsatz ist gefährlich und auch nicht 
widerspruchsfrei. Aber er ist alternativlos, es sei denn, man wollte 
das Land aufgeben und den wilden Horden überlassen. Mit allen Folgen 
für uns. Die Bundesregierung täte gut daran, die Bürger jetzt 
umfassend über ihre Ziele wie Schwierigkeiten aufzuklären. Gerade 
jetzt, wo noch mehr Soldaten dorthin sollen. Denn Lafontaines 
Kampagne läuft schon.

Pressekontakt:

Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de

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