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Lausitzer Rundschau: Zur Insolvenz des Cottbuser Bades "Lagune" Peinliche Pleite

Cottbus (ots)

Es hat keine zwei Jahre gedauert, um aus dem
ehrgeizigen Cottbuser Sport- und Freizeitbad "Lagune" einen 
Insolvenzfall zu machen. Eine peinliche Pleite, vor der rechtzeitig 
gewarnt wurde. Doch wie so oft, nicht nur in Cottbus, haben Mahner 
schlechte Karten, wenn private Partner vor Kommunen hochfliegende 
Pläne ausbreiten. Statt selbst mit spitzem Bleistift nachzurechnen, 
wird Zahlen geglaubt, die man nur zu gern glauben will.
Die Konsequenzen dieser Risikofreudigkeit werden sich im Falle der 
"Lagune" erst in den kommenden Wochen und Monaten zeigen. Sicher ist,
das Bad wird weiter geöffnet bleiben. Denn die Stadt Cottbus kann gar
nicht anders, da sie die Finanzierung des Baus abzahlen muss. Und für
die Cottbuser ist es egal, ob aus der Insolvenz ein neuer privater 
Betreiber gefunden wird oder wie in Lübbenau irgendwann die Kommune 
über eine ihrer Gesellschaften selbst wieder zum Badbetreiber wird.
Sicher ist aber auch, egal, wer in der "Lagune" künftig das Sagen 
hat, um wirtschaftlich über die Runden zu kommen, wird es erhebliche 
Veränderungen geben müssen. Denn wer Sauna- und Badebereich der 
"Lagune" aufmerksam anschaut, sieht strukturelle Mängel: Ein 
Saunabereich im Sporthallenstil mit einem separaten Gebäudeteil, was 
die Heizkosten zwangsläufig in die Höhe treibt. Ein 
Sportschwimmbecken, das zu einem erheblichen Teil wegen eines 
Sprungturms, den kaum jemand braucht, nicht zum Schwimmen genutzt 
werden kann. Kurze Umkleideschränke, in die man keine Winterjacke 
ohne Probleme hineinhängen kann, geschweige denn einen Mantel.
Wenn die "Lagune" schwarze Zahlen schreiben soll, dann wird deshalb 
vermutlich noch mal Geld investiert werden müssen, um attraktiver zu 
werden.
Andererseits kann an der Schraube der Eintrittspreise kaum gedreht 
werden, im Gegenteil. Fünf Euro "Sporttarif" für jeden, der nur 
eineinhalb Stunden seine Bahnen ziehen will ohne Rutsche und 
Whirlpool, schrecken viele Cottbuser eher ab. Es ist deshalb durchaus
denkbar, dass die Stadt sich in irgendeiner Weise finanziell an der 
"Lagune"-Rettung beteiligen wird. Entweder durch höhere Zuschüsse an 
einen neuen Betreiber oder indem sie selbst in Umbauten investiert. 
Erst dann wird klar sein, wie teuer die Sorglosigkeit bei der 
Entscheidung für den bisherigen "Lagune"-Vertrag für die Bürger 
wirklich wird.

Pressekontakt:

Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de

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