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Lausitzer Rundschau: Die CSU auf Profilsuche Konfuses Prinzip

Cottbus (ots)

Die Liste der Vorschläge ist lang, mit der Horst
Seehofer die Schwester CDU, ihre Vorsitzende Angela Merkel und die 
Große Koalition in den letzten Wochen gequält hat. Der Eindruck trügt
nicht, dass sich vieles, was irgendwie populär erscheint, auf der 
Agenda des CSU-Chefs wiederfindet. Freund und Feind schütteln über 
dieses konfuse Politikprinzip inzwischen den Kopf. Zu Recht.
 Bei der Forderung nach einem dritten Konjunkturpaket hat Seehofer 
zum Glück noch einmal knapp die Kurve bekommen. Denn die Debatte 
darüber ist in der Tat völlig unsinnig, wenn noch nicht einmal klar 
ist, wie sich die Milliarden-Stützen aus den beiden anderen 
Programmen auf die wirtschaftliche Entwicklung auswirken werden. Das 
hat der CSU-Chef offenbar begriffen - oder aber es ist ihm endlich 
einmal mit Nachdruck aus dem Kanzleramt deutlich gemacht worden.
 Trotzdem: Seehofer wandelt mit seiner Profilierungsstrategie auf dem
schmalen Grat des politisch Erträglichen. Sicher, die Bayern waren 
schon immer bekannt dafür, dass sie deftig und streitbar gegenüber 
der CDU auf ihre Eigenständigkeit gepocht haben. Und gewiss, die 
Christsozialen müssen im Freistaat bei der Europawahl befürchten, an 
der Fünf-Prozent-Hürde zu scheitern. Das wäre ein Debakel für den 
Neuen an der Spitze. Aber die CSU war auch stets eine prinzipientreue
und seriöse Staatspartei. Davon ist derzeit nicht viel übrig 
geblieben.
Nervender Populismus kann jedenfalls auch Wähler vergrätzen.

Pressekontakt:

Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
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