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Lausitzer Rundschau: Epochale Bedeutung 8. Mai - Tag der Befreiung

Cottbus (ots)

Es ist 2009 kein Jahr, in dem es nahe liegt, sich
an den 8..Mai 1945 zu erinnern. Da drängen sich der runden Zahlen 
wegen andere zeitgeschichtliche Ereignisse auf, und es wird derer 
auch gerne gedacht. Aber es wäre ein Irrtum, deswegen zu glauben, 
dass jenes heute genau 64.Jahre zurückliegende Kriegsende allmählich 
zu einem der vielen mehr oder weniger bedeutsamen Daten aus 
Geschichtsbüchern wird. Dieser Tag der Befreiung Europas von der 
Schreckensherrschaft des nationalsozialistischen Deutschlands ist von
solch epochaler Bedeutung, dass er wieder und wieder in das Blickfeld
der Menschen gerückt werden sollte. Es gibt diese Bilder jenes 8..Mai
1945 aus unserem Land. Zu den eindringlichsten gehören die der mit 
weißen Tüchern beflaggten Trümmerhaufen und der in ihnen 
herumirrenden Frauen - ganz traurige Bilder. Sie sind herausragendes 
Lehrmaterial für uns Jüngere, die das nicht selbst erlebten. Befreit 
worden ist Deutschland an diesem Tag von der von viel zu vielen 
geteilten Vorstellung, es könne sich erheben über andere Völker, frei
von der Verpflichtung, eines jeden Menschen Rechte und Würde zu 
achten. Befreit worden ist Deutschland auch von der Idee, eine 
ausgesuchte Elite dürfe das Schicksal aller bestimmen und deren 
Willen missachten. Die Ideologie der Nationalsozialisten, ihre Idee 
von der Herrscherrasse und dem Führerprinzip endete in einer 
unvorstellbaren Katastrophe. Der 8. Mai 1945 steht für die Bilanz, an
der auch heute keiner jener Dummköpfe vorbeikommt, der die Demokratie
schlechtreden und dem Fremdenhass freie Bahn verschaffen will. x  Wer
so denkt, wer so wählt, entscheidet sich für Leichenberge und 
Trümmerlandschaften. Unsere Eltern und Großeltern haben in ihrer weit
überwiegenden Mehrheit diese Lehren des Kriegsendes verstanden. Sie 
haben, oft verschämt und oft auch mit allerlei Ausreden des eigenen 
schlechten Gewissens wegen, ihre Lehren zu ziehen versucht. Dies war 
insbesondere im Osten Deutschlands ein schwieriges Unterfangen, weil 
anstelle der Freiheit erneut der Anspruch auf eine Ideologie trat, 
der sich ein jeder zu unterwerfen hatte. Der 8. Mai wurde dabei auch 
missbraucht für parteiliche Auseinandersetzung. Im Westen wurde lange
versucht, ihn tot zu schweigen, und erst 1985 sagte der damalige 
Bundespräsident Richard von Weiz8säcker das Notwendige: Für deutsche 
Borniertheit und Irrwege aber taugt er schon deswegen nicht, weil er 
vor allem ein Tag ist, dessen Geschichte andere schrieben - Russen, 
Engländer, Amerikaner, viele Völker. Denn es gab am 8..Mai ja 
ansonsten in der Welt auch eindringliche Bilder. Bilder grenx  
zenloser Erleichterung und Freude.

Pressekontakt:

Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de

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