Lausitzer Rundschau: Märchen auf dem Eis Auferstehung des deutschen Eishockeys - aber wie lange?
Cottbus (ots)
Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat es 2006 mit dem dritten Platz vorgemacht: Die Weltmeisterschaft im eigenen Lande wurde dank der Unterstützung der tollen Fan-Kulisse zu einem Sommermärchen. Die Handballer waren ein Jahr später mit dem Gewinn des WM-Titels noch erfolgreicher. Dass die deutschen Eishockey-Nationalspieler daran anknüpfen können, hatten nur ausgesprochene Optimisten geglaubt. Und dennoch steht das Team von Bundestrainer Uwe Krupp jetzt in der Runde der besten Vier. Es ist der größte Erfolg seit 57 Jahren und damit ein Märchen auf dem Eis - unabhängig vom Ausgang des Halbfinalspiels am heutigen Samstag gegen Russland. Die Nationalmannschaft poliert mit ihrem Siegeszug derzeit das Image einer gebeutelten Sportart auf. Denn Eishockey machte hierzulande vor allem durch hausgemachte Probleme auf sich aufmerksam. In der höchsten Spielklasse, der DEL, kämpfen gleich mehrere Clubs um das wirtschaftliche Überleben. Eine Etage tiefer, wo die Lausitzer Füchse aus Weißwasser spielen, sieht es nicht viel besser aus. Auch im frei empfangbaren Fernsehen ist Eishockey nur noch eine Randsportart. Deshalb stellt sich die Frage, wie nachhaltig dieses schwarz-rot-goldene Stimmungshoch ist. Wenn es das deutsche Eishockey jetzt nicht schafft, den Rückenwind durch die Nationalmannschaft zu einer dauerhaften Konsolidierung zu nutzen, droht ihm der endgültige Absturz in die Bedeutungslosigkeit.
Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau
Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de
Original content of: Lausitzer Rundschau, transmitted by news aktuell