Lausitzer Rundschau: Die Bezahlbarkeit fördern Untersuchung warnt vor Wohnungsnot
Cottbus (ots)
Viele mögen den Kopf schütteln, wenn von "Wohnungsnot" die Rede ist. In den neuen Bundesländern zum Beispiel sieht man sich eher mit dem Problem von Leerständen konfrontiert. Und auch im Westen der Republik ist die Lage keineswegs flächendeckend dramatisch. Doch wer in München, Düsseldorf oder auch in Berlin und Potsdam lebt, dem helfen Überangebote in Vorpommern und der Eifel herzlich wenig. Im Kern geht es auch weniger um Wohnungsmangel. Wer die Immobilien-Seiten in den Zeitungen liest, kann jedenfalls nicht zu diesem Eindruck kommen. Im Kern geht es um den Mangel an bezahlbarem Wohnraum. Hier hat die Politik in den letzten Jahren die Hände in den Schoß gelegt. Sie ging davon aus, dass sich die Situation schon durch die demografische Entwicklung entspannen würde. Doch das ist ein Trugschluss. Zwar sinkt die Zahl der Kinder, aber nicht die der Erwachsenen. Und weil viele von ihnen Singles sind, wird die Zahl der Haushalte in den nächsten Jahren sogar noch steigen. Das gilt insbesondere in den wirtschaftlichen Ballungszentren. Dort ist eine demografische Entlastung nicht in Sicht. Vor diesem Hintergrund muss der Staat seine Förderpolitik neu überdenken und seine Hilfen auf die Einkommensschwächeren konzentrieren. In Deutschland liegt der Anteil der Sozialwohnungen am Wohnungsbestand gerade noch bei vier Prozent. In unseren Nachbarländern Österreich, Frankreich und den Niederlanden sind es mehr als dreimal so viel. Natürlich kostet diese Förderung Geld. Aber bezahlbarer Wohnraum ist letztlich auch ein Beitrag zum sozialen Frieden. Hier nur auf den Marktmechanismus von Angebot und Nachfrage zu vertrauen, wäre blauäugig.
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