Lausitzer Rundschau: Ist denn schon Weihnachten? Zur Rentenentwicklung in den kommenden Jahren
Cottbus (ots)
20 Millionen Rentner mögen mit Franz Beckenbauer "Jo ist denn scho Weihnachten" rufen, wenn sie erfahren, dass ihre Alterseinkünfte laut Rentenbericht der Bundesregierung von heute bis zum Jahr 2016 um 8,27 Prozent im Westen und um elf Prozent im Osten steigen sollen. Doch Vorsicht: So wenig wie es einen Weihnachtsmann gibt, gibt es auch satte Rentenerhöhungen. Zum einen ist der Rentenbericht nur eine Vorhersage. Das muss nicht so kommen. Die Rentenerhöhungen leiten sich von der Entwicklung am Arbeitsmarkt ab. Wird viel gearbeitet und viel verdient, geht es nach oben, bei einer Abschwächung der Konjunktur nach unten. Und da stehen die Zeichen eher auf Schlechtwetter. Ohnehin bekommen die Rentner ihren Anteil vom Aufschwungkuchen nie komplett. Alle mögliche Riester- und Nachhaltigkeitsfaktoren sind erfunden worden, um mögliche Zuwächse zu "dämpfen", wie es vornehm heißt. Und drittens gibt es noch die Inflation. Die liegt mit rund zwei Prozent derzeit zum Beispiel schon über der für 2013 angepeilten Rentenerhöhung von einem Prozent und wird den Rentenspaß auch im Jahr 2014, plus 2,3 Prozent, schmälern, um nicht zu sagen tatsächlich deutlich dämpfen. Man könnte noch hinzufügen, dass die Löhne seit zehn Jahren in Deutschland so sehr gedrückt wurden, dass sie nach Schätzungen von Experten um 16 Prozent hinter dem eigentlich möglichen Niveau zurückliegen. Und entsprechend auch die heutigen Renten. Was bleibt, ist eine gute Nachricht auf dem Papier der Bundesregierung. Und die Tatsache, dass Weihnachten auch dieses Jahr sicher kommt.
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