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Lausitzer Rundschau: Gegner, Feind, Liberaler Zum Gezerre um den FDP-Parteichef

Cottbus (ots)

Entwicklungshilfeminister Dirk Niebel bekundete kürzlich beim Dreikönigstreffen der FDP in Stuttgart treuherzig, man möge ihm glauben, es quäle ihn seit Monaten, aber so wie es sei könne es nicht weitergehen. Ein Vorziehen des FDP-Parteitages mit der Neuwahl des Vorstandes sei notwendig, so sehr er alle schätze, die da jetzt in Ämtern seien. Am Freitag nun hielt es auch Bundestagsfraktionschef Rainer Brüderle nicht mehr aus. Es spreche "einiges dafür", den Parteitag vorzuziehen. Aber natürlich stehe er hinter Philipp Rösler. Nun weiß jeder, der sich ein wenig in der FDP auskennt, dass Brüderle nicht hinter Rösler steht, sondern dessen Nachfolger als Parteichef werden will, womöglich auch als Wirtschaftsminister. Und ebenso weiß jeder, dass die Forderung nach einem früheren Parteitag derzeit ein Chiffre dafür ist, den glücklosen Vorsitzenden vorzeitig in die Wüste zu schicken. Denn genau das soll dort passieren. Es gibt in der Politik die bekannte Steigerungsformel: Gegner, Feind, Parteifreund. Hinzu kommt jetzt die Supersteigerung: Liberaler. Das Wort steht für einen besonders perfiden, verlogenen Umgang miteinander. Man sollte sich künftig beschimpfen können: Du Liberaler, du! Ach, übrigens, beide genannten FDP-Führungskräfte machten ihre Aussage kurz vor der Niedersachsen-Wahl, wo ihre Partei mit der Fünf-Prozent-Hürde und damit um die Existenz kämpft. Dem dortigen FDP-Spitzenkandidaten Stefan Birkner, der so kurz vor der Wahl alles brauchen kann, aber nicht auch noch derartige Personaldebatten, müsste es eigentlich hochkommen.

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