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Lausitzer Rundschau: Zu Dieäten/EU-Parlamentarier: Volksvertreter

Cottbus (ots)

Die Lausitzer Rundschau, Cottbus, zu
Diäten/EU-Parlamentarier:
Wie sollen wir es nun halten mit der Versorgung von Politikern mit
Diäten und Altersbezügen? Tatsächlich wird in der freien Wirtschaft
vergleichsweise ein Vielfaches verdient. Und so ist die Summe, über
die Finanzminister Eichel eines Tages im Ruhestand verfügen wird,
noch meilenweit entfernt von so mancher Abfindung eines Managers.
Aber sie liegt eben auch genauso weit weg von all dem, was einem
einstmals hart arbeitenden Durchschnittsverdiener an Rente zusteht.
Politiker orientieren sich bei den eigenen Pfründen vorzugsweise nach
ganz oben. Dabei kommt dann dieser seltsame Knick in die Optik, der
dazu führt, dass auch 7000 Euro im Monat eher ein Hungerlohn sind.
Wer ein Wahlamt vor allem als Erwerbszweig versteht, der wird leicht
in Versuchung geraten, anstelle des Volkes den Geldadel zu vertreten.
Das führt dann in einer Demokratie zwangsläufig zu Konflikten. Denn
dem Wähler das Geld aus der Tasche zu ziehen und dabei sich selbst
aber großzügig bedienen, das passt einfach nicht zusammen. Die
neueste Gehaltsanpassungsrunde der EU-Parlamentarier ist dafür wieder
ein schönes Beispiel. Und damit muss es aufhören. Wer reich werden
will, der soll es doch bitteschön anderswo versuchen. Wer sich um die
öffentlichen Angelegenheiten kümmern will, kommt zu Macht und Ehren
und verhungern soll er sicher auch nicht - aber absahnen soll er
dabei nicht. Deswegen bedarf es auch einiger Reformen. Die schieben
die Parlamente aus nahe liegenden Gründen seit Jahren vor sich her.
In unseren bewegten Zeiten allerdings sollten wir Wähler den
Politikern immer wieder verdeutlichen, dass die Reformbereitschaft
wächst in Deutschland. Und dass davon die maßvolle Senkung der
Versorgungsansprüche von Abgeordneten und Ministern nicht ausgenommen
werden muss.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau

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Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
Email: lr@lr-online.de

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