Lausitzer Rundschau: Zu genetischen Fingerabdruck/Nutzung/Streit: Ersatzlos streichen
Cottbus (ots)
Die Lausitzer Rundschau, Cottbus, zu genetischen Fingerabdruck/Nutzung:
Der genetische Fingerabdruck ist vor Gerichten ein unumstrittener Beweis. Unter mindestens 950 Millionen Menschen gibt es keine zweite Person mit identischen Merkmalen. Heute reichen schon kleinste Blutspuren, winzigste Hautpartikel oder Speichelanhaftungen, um Hinweise auf einen möglichen Straftäter herauszufiltern. Dass Kriminalisten diese wirksame Waffen nicht nur zur Bekämpfung schwerer Verbrechen und Vergehen, sondern auch für leichtere Straftaten nutzen wollen, ist nachvollziehbar. Noch aber sind ihnen enge gesetzliche Grenzen gesetzt, die vor allem dem Persönlichkeitsschutz Rechnung tragen. Es ist gut und richtig so, dass nicht jeder Ladendieb oder jeder Schuldige an einem Verkehrsunfall ohne Richterbeschluss zum Speicheltest muss. Das wäre unverhältnismäßig und auch ein nicht zu vertretender wirtschaftlicher Aufwand. Schließlich muss jede Probe sofort untersucht werden. Und das ist nicht billig. Sind Straftäter oder Tatverdächtige allerdings freiwillig zur Abnahme des genetischen Fingerabdrucks bereit, muss man Richter nicht noch zusätzlich um Erlaubnis fragen. Das ist unnötiger bürokratischer Aufwand. Diese Bestimmung im Gesetz kann ersatzlos gestrichen werden.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau
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