Lausitzer Rundschau: Leipzig scheitert im Rennen um Olympia 2012 frühzeitig
Cottbus (ots)
Zum Sport gehören gewöhnlich Gewinner und Verlierer. Leipzig, Deutschlands Bewerber für Olympia 2012, war gestern im Rennen um die Sommerspiele in acht Jahren zweifellos auf der Verliererseite. Das Internationale Olympische Komitee verweigerte den Sachsen den Status als Candidate City - der olympische Traum von Leipzig platzte viel früher als erhofft. Die Messestadt schied wegen der mangelnden allgemeinen Infrastruktur und der Probleme bei der Beherbergung aus. Verlierer teilen sich indes in zwei Lager: in gute und schlechte Verlierer. Leipzig gehört zur ersten Kategorie - aus mehreren Gründen. Die Sachsen haben sich in den vergangenen 15 Monaten alles in allem wacker geschlagen - trotz mancher Eklats und Skandälchen. In den letzten Wochen vor der Entscheidung strahlte die Bewerbung deutlich über die Grenzen der Stadt und die Region hinaus. Und immerhin setzte sich Leipzig auf nationaler Ebene gegen Hamburg, Düsseldorf, Frankfurt/Main und Stuttgart durch, ließ im internationalen Bewerberfeld Weltstädte wie Havanna, Istanbul und Rio de Janeiro hinter sich, verpasste nur knapp den Einzug in die Top Five. Das kann sich schon sehen lassen. Die Bewerbung war auch aus anderem Grund nicht vergeblich. In Mitteldeutschland und auch am Segelsport-Standort Rostock wurden viele sportpolitische und wirtschaftliche Impulse gesetzt, die über die Olympia-Niederlage hinaus Bestand haben werden. Mehrere hochkarätige Sportwettbewerbe kommen schon bald in die Messestadt Leipzig. Die Leipziger Macher und das Nationale Olympische Komitee haben sich zudem als sportlich äußerst fair in der Niederlage erwiesen und sich viele Sympathien gesichert. Der Verlierer Leipzig ist somit trotzdem ein Gewinner.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau
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