Lausitzer Rundschau: Die Lausitzer Rundschau, Cottbus, zum Einkommen im Osten: Keine Änderung in Sicht
Cottbus (ots)
Dass vor allem im Osten Deutschlands immer mehr Menschen auf staatliche Finanzmittel angewiesen sind, um ihr Leben zu bezahlen, überrascht nicht wirklich. Deshalb sind solche Untersuchungsergebnisse aber nicht weniger erschreckend und vor allem bitter für die Betroffenen. Wer möchte nicht lieber sein eigenes Geld verdienen und damit seinen Lebensunterhalt bestreiten, als zu Ämtern zu gehen, um dort um Geld vom Staat zu bitten. Auch wenn es den Frauen, Männern und Kindern zusteht - für viele ist es ein sehr schwerer Gang. Die Ursachen für diese traurige Statistik sind vielschichtig: Die Landstriche östlich der Elbe überaltern, viele leben nur von ihrer Rente. Ein Großteil der Jugend geht dorthin, wo es Ausbildungsplätze gibt. Und die Zahl der Arbeitsplätze hat in den Jahren seit der Wende drastisch abgenommen. All das belastet nicht nur die Sozialsysteme, sondern vor allem die Menschen, die mit dieser Lage umgehen müssen. Doch die Hoffnung, dass sich diese Situation bald ändern könnte, sind gering. Der aktuelle Arbeitsmarkt hat mehr Schatten als Licht, die Reformen der rot-grünen Regierung sind oftmals halbherzig und werden von der schwarz-gelben Opposition zudem erschwert oder verhindert. Hinzu kommt, dass es für die Bosse großer Wirtschaftsunternehmen nur um den eigenen Profit geht, weshalb sie die Arbeitsplätze ins billig produzierende Ausland verlegen. Welche Auswirkung ihr Tun aber für die betroffenen Frauen und Männer, die durch diese Praxis ihr Einkommen verlieren, sowie für die Zukunft dieses Landes und irgendwann schließlich für die ihres eigenen Unternehmens hat, spielt lediglich eine untergeordnete Rolle. Eine Veränderung der heutigen Situation ist so lange nicht in Sicht, wie sich diese objektiven Bedingungen und die subjektive Haltung Einzelner nicht ändern. Es ist sogar zu befürchten, dass in der nahen Zukunft noch weit mehr Menschen auf staatliche Leistungen angewiesen sein werden.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau
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