Lausitzer Rundschau: Zu CSU: Sommer des Missvergnügens
Cottbus (ots)
Die LausitzerRundschau, Cottbus, zu CSU:
Die bayerische Staatspartei hat schon bessere Sommer erlebt. In der CSU grummelt es, seit der Zweidrittel-Monarch Edmund Stoiber unter allen Umständen beweisen will, dass er ein besserer Sparkommissar ist als alle Preußen in Berlin zusammen. Aber auch sonst knirscht es im Gebälk: Mit der Neuausrichtung der politischen Gewichte zwischen der CDU-Vorsitzenden Angela Merkel und dem CSU-Chef geht auch der Sachstreit um dem richtigen Kurs einher: Die CDU will endlich umsetzen, was man seit Jahr und Tag predigt radikale Reformen in der Steuer- und Gesundheitspolitik, während die kleine Schwester Angst vor der eigenen Courage bekommen hat. Zugleich ist der Grundsatzkonflikt um Steuerkonzept und Kopfpauschale ein Stellvertreterstreit: Stoiber hat noch nicht verwunden, "Kohls Mädchen" als Nr. eins der Union akzeptieren zu müssen. Und nun, nach der Verhaftung des Strauß-Freundes Holger Pfahls, nach der Verurteilung des Strauß-Sohnes Max, platzt auch noch der Fall der Strauß-Tochter Monika Hohlmeier in die Melange. Gewiss ist die Zeit der Sippenhaft vorbei, doch kann der Strauß-Zögling nicht tun, als ginge ihn das alles nichts an. Es gilt als sicher, dass Hohlmeier mit Stasi-Methoden versucht hat, Kritiker mundtot zu machen, sonst hätte sie sich nicht entschuldigen müssen. Dieses Verhalten einer Kultusministerin, die Kindern zum Vorbild gereichen sollte, ist nicht tolerabel. Konsequenzen, das müsste auch Stoiber wissen, sind nötig.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau
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