Lausitzer Rundschau: Zu Google/Börsengang: Unbedarfte Internet-Profis
Cottbus (ots)
Die Lausitzer Rundschau, Cottbus, zu Google/Börsengang:
Wer in Zukunft im Internet unter dem Stichwort Börsenpannen sucht, wird wohl zwangsläufig als Suchergebnis auch Google angezeigt bekommen. Die Reduzierung des Börsengangs bei Aktienzahl und Preisspanne ist der vorläufige Höhepunkt einer ganzen Pannenserie. Einmal mehr hat sich ein Unternehmen gründlich verschätzt. Wie zuvor in Deutschland zuletzt die Postbank musste auch Google eingestehen, den eigenen Wert zu hoch taxiert zu haben. Die vielen Pannen rund um den Google-Börsengang sei es die Beilegung des Patentstreits mit Yahoo oder das in der Phase des Stillschweigens für den Playboy gegebene Interview sind auf ihre Art jedoch einmalig. Sie deuten natürlich auf eine gewisse Unbedarftheit der Firmenchefs hin. Auch der geplante Termin im August einem traditionell schwachen Börsenmonat scheint nicht gerade geschickt gewählt. Das alles führt zu der Frage, wofür eigentlich Konsortialbanken gut sind. Schließlich sollen die einen Börsengang beratend begleiten. Dass sie das gut und gründlich getan haben, steht zu bezweifeln. Allerdings haben die Internet-Profis auch ihren eigenen Kopf. Durch ein recht unorthodoxes Preisfindungsverfahren haben sie die Bankenwelt vor den Kopf gestoßen. Die Auktionsmethode spült den Banken weniger Geld in die Kasse als das traditionelle Bookbuilding. Ohne eine Preiskorrektur wäre es hierbei allerdings auch nicht abgegangen. Die Erwartungen waren schlicht überzogen.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau
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