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Lausitzer Rundschau: ZU CDU/Sozialexperte Arentz: Wasser und Wein

Cottbus (ots)

Die Lausitzer Rundschau, Cottbus, zu
CDU/Sozialexperte Arentz:
Der Fall Arentz wirft Fragen auf, die über den eigentlichen
Vorgang hinausgehen. Sie sind oft gestellt worden, aber immer wieder
aktuell: Ist der Beruf des Abgeordneten kein Vollzeit-Job? Können
Volksvertreter, ohne ihr Mandat zu vernachlässigen, nebenher noch
weitere Interessen bedienen, vor allem in der Industrie? In der Sache
Arentz liegen die Dinge so klar auf der Hand, dass sich jede
Diskussion erübrigt. Dass ausgerechnet ein Sozialpolitiker, der sonst
die Gier der Bosse geißelt, sich von einer Firma aushalten lässt, ist
ein Fehlverhalten der krassen Form. Sein Rücktritt als CDA-Chef
erklärt sich von selbst. Interessant ist allenfalls noch, ob er jetzt
bei RWE Power tatsächlich die Arbeit antreten muss, für die er so
fürstlich entlohnt wurde. Seine politische Karriere ist jedenfalls
vorbei. Die Arentz-Affäre lehrt abermals: Politiker sind auch nur
Menschen, die es sich gerne gut gehen lassen. Das wussten wir schon
länger. Doch sie stehen nicht nur im Rampenlicht, sondern auch in
einer besonderen Verantwortung. Und an dieser Stelle wird es
problematisch: Viele Volksvertreter werden ihrer Verantwortung nicht
in hinreichendem Maße gerecht. Sie halten wohlfeile Reden, bedienen
oft mehrere Interessen und gestalten ihre politische Tätigkeit nach
Gutdünken. Das alte Problem: Wasser predigen, Wein trinken. Es ist zu
wünschen, dass die Parlamentarier den Fall Arentz zum Anlass nehmen,
das eigene Selbstverständnis mal wieder kritisch zu hinterfragen.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau

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Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
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