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Lausitzer Rundschau: Niedrigste Zahl von Drogentoten seit 1989
Wermutstropfen

Cottbus (ots)

Haben wir es plötzlich mit einer besonders
vernünftigen, gesundheitsbewussten Generation zu tun – oder hat sie
sich nur darauf verlegt, ihre hochprozentigen Drinks selbst zu
mischen und die Glimmstängel selber zu drehen? Auf diese Frage gibt
der Bericht keine Antwort. Einen Grund für Sorglosigkeit aber gibt es
keinesfalls. Immerhin starben allein im vergangenen Jahr noch 1385
Menschen nach dem Konsum illegaler Drogen. Anderen konnte nur durch
staatliche Ersatzstoff-Programme Überlebenshilfe gegeben werden. Und
die Dunkelziffer jener, die infolge einer Alkoholerkrankung vorzeitig
ihr Leben lassen, ist noch immer überaus beängstigend – es sind mehr
als 40 000 Menschen jährlich, schätzen Suchtexperten. Zudem: Noch
immer sind deutsche Jugendliche nach einer WHO-Studie Europameister
im Zigarettenrauchen. Und auch wenn Wermut kaum derzeit im Trend
liegt – einen deutlichen Wermutstropfen enthält der Drogenbericht
noch: Jugendliche mischen zunehmend sorglos legale und illegale
Drogen. Cannabis und Partydrogen wie Ecstasy sind dabei weiter auf
dem Vormarsch. Verbote und drastische Kontrollen allein werden das
nicht ändern. Prävention, die nicht immer nur bierernst belehrend
wirkt, sondern auch Spaß anstiftet, kann da oft sehr viel mehr
bewirken. Da ist die Politik genauso gefordert wie Schule, Disko,
Freunde und Elternhaus.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau

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