Lausitzer Rundschau: Die Lausitzer Rundschau Cottbus zum Linksbündnis zwischen PDS und WASG: Überrannte Basis
Cottbus (ots)
Was bei den Spitzen beider Parteien eine ausgemachte Sache sein mag, ist an der Basis durchaus umstritten: das Linksbündnis zwischen PDS und WASG. Wer sich in brandenburgischen oder sächsischen Gefilden in den Reihen des kleineren Bündnispartners umhört, stößt schnell auf kritische Stimmen. Der sächsische WASG-Landeschef Wirtz hält Austritte für wahrscheinlich, sollten beide Parteien zueinander finden. In den Äußerungen der südbrandenburgischen Regionalverbandschefin Antje Kühne ist zumindest ein gewisses Unwohlsein ob des gewagten Fusionsmanövers herauszuhören. Die Skepsis verwundert nicht, ist doch das Zweckbündnis einer linken Wählergemeinschaft von den Parteioberen ausgeklügelt und vorangetrieben worden weit gehend über die Köpfe der mittlerweile rund 7000 WASG-Mitglieder hinweg. Dennoch werden sehr viele von ihnen wenn nicht sogar die meisten bei der Urabstimmung im Juli zwar murren, aber mitziehen. Schon um sich nicht dem Vorwurf auszusetzen, die von Oskar Lafontaine und Gregor Gysi so gern heraufbeschworene historische Chance für mehr soziale Gerechtigkeit vergeben zu haben. Dabei scheint das Linksbündnis zunächst einmal nur eine historische Chance für Lafontaine und Gysi zu sein, wieder in die Schlagzeilen zu kommen. Die inhaltlichen Differenzen zwischen beiden Parteien, das zahlenmäßige Missverhältnis zwischen 60 000 PDS- und nur 7000 WASG-Mitgliedern mit seinen Folgen für die Personalien, die Ostlastigkeit der einen und die Westlastigkeit der anderen Partei all das wird erstmal hintenangestellt und wahrscheinlich dafür sorgen, dass dieses Zweckbündnis ebenso schnell wieder zerfällt wie es zu Stande kam.
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