Lausitzer Rundschau: Zu Selbstmordattentätern und getöteten Kindern im Irak
Cottbus (ots)
Seit März 2003 starben etwa 39 000 Iraker bei Kämpfen, Razzien oder Anschlägen. Allein diese Zahl reicht, um den Sinn des Krieges im Golfstaat mehr als infrage zu stellen. Gestern aber hat der Widerstand eine neue, grausige Qualität erreicht. Denn der Attentäter, der sein mit Sprengstoff beladenes Auto in eine Gruppe kleiner Kinder fährt, die sich lachend um Schokolade balgen, um dort ein Blutbad anzurichten, ist an Kaltblütigkeit nicht zu überbieten. Geschockte Anwohner fassten gestern das in Worte, was für jeden Mord gilt: Diejenigen, die solches anrichten, sind keine Widerständler, sondern Kriminelle. Das für diese Erkenntnis aber einmal mehr Menschen, vor allem so junge, sterben mussten, ist unfassbar. Experten fürchten zu Recht, dass die Lage am Golf weiter eskaliert, sehen das Gespenst Vietnam zurückgekehrt. Damals fanden gut 1,5 Millionen Vietnamesen den Tod. Bleibt zu hoffen, dass es im Irak nicht so weit kommen muss.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau
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