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Lausitzer Rundschau: zu: Minister Seehofer greift bei Fleisch-Sündern durch

Cottbus (ots)

So kennen wir Horst Seehofer: Er ist unbequem,
packt heiße Eisen beherzt an. Und er ist durchsetzungsstark. Die
deutschen geplagten Zuckerbauern können davon ein dankbares Lied
singen. Kaum im Amt, hatte es der neue Landwirtschaftsminister mit
ziemlicher Hemdsärmeligkeit vergangene Woche geschafft, für sie in
Brüssel viel bessere Konditionen herauszuholen, als Amtsvorgängerin
Renate Künast das vermocht hatte. Gestern präsentierte der
Verbraucherminister ein Bündel von Maßnahmen, mit denen er den
aktuellen Fleischskandalen, die buchstäblich zum Himmel stinken, zu
Leibe rücken will. Gewissenlosen Geschäftemachern wird mit
Wattehandschuhen das Handwerk nicht gelegt. Da müssen härtere
Bandagen her. Bravo, es soll demnächst endlich ein
Verbraucher-Informationsgesetz kommen, das es auch erlaubt, alle
Namen von Sündern in einer Fleischkette zu benennen. Das dürfte seine
abschreckende Wirkung nicht verfehlen. Gut auch, dass für
Lebensmittelunternehmen eine absolute Meldepflicht eingeführt werden
soll, wenn ihnen ,,unsichere Produkte“ angeboten werden. Über
Lieferdokumente soll die Rückverfolgbarkeit aller Lieferungen
wasserdicht werden. Die meisten Betriebe arbeiten seriös. Aber die
täglich neuen Enthüllungen zeigen, es gibt auch eine miese
Fleischmafia im Land. Deshalb ist Vertrauen gut. Aber strengere
Kontrollen sind besser. Ekeliges Gammelfleisch verdient keine
Nachsicht.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau

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