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Lausitzer Rundschau: Die EU bekommt zwei neue Mitglieder Immer weiter

Cottbus (ots)

So manchem wird Angst und Bange werden beim
Nachdenken über diese Europäische Union aus nun 27 Staaten. Das ist 
jetzt tatsächlich nicht länger der alte Wohlfühl- und 
Wohlstandsverein Westeuropas mit seinen vergleichsweise einheitlichen
Erfahrungen und Zukunftserwartungen. Die wirtschaftlichen, aber auch 
die kulturellen und geschichtlichen Unterschiede dieser neuen Union 
werden noch größer nach dem 1. Januar.
Der Erfolg der europäischen Integration basierte bislang auf der 
gleichzeitigen äußeren Expansion und der fortschreitenden Integration
im Innern. Als die Weichen gestellt wurden für die Erweiterung nach 
Ost- und Südeuropa, gingen die Organe der EU noch davon aus, dass 
parallel dazu dieses Europa auch eine neue Verfasstheit bekommen 
würde. Aber der etwas hochtrabend als Verfassung bezeichnete neue 
Rahmen für das Zusammenwirken der Staaten ist blockiert. Europa stößt
also nicht in erster Linie geographisch, sondern politisch an seine 
Grenzen.
Dafür verantwortlich sind zuallerletzt die in diesem Jahrtausend 
hinzugekommenen neuen Mitglieder. Die Krise der Institutionen der 
Union, ihr Ansehensverlust bei den Bürgern sind Altlasten und bedingt
durch die Konflikte zwischen den Mitgliedsländern, die scheinbar so 
viel Gemeinsames vorzuweisen haben, in Wirklichkeit aber all zu gerne
das Trennende betonen und auf ihre spezifischen Interessen pochen.
Europa wird nur dann nicht eines Tages scheitern, wenn neben der 
räumlichen Ausdehnung auch die innere Annäherung der Völker gelingt.
Die wollen die Menschen in den neuen Mitgliedsstaaten ungleich 
intensiver als die Franzosen, Briten oder Deutschen. Auch die 
derzeitige polnische Halsstarrigkeit ist verglichen mit den 
Rücksichten auf die französische Agrarpolitik eine Kleinigkeit.
Aber es ist Mode geworden in Brüssel und in europäischen 
Hauptstädten, anderswo Sündenböcke zu suchen für die hausgemachten 
Probleme. Es steht zu befürchten, dass die Rumänen und die Bulgaren 
dafür wie gerufen kommen. Verdient haben sie trotz mancher 
Unzulänglichkeit ein anderes, ein herzliches Willkommen. Es muss 
schließlich in jeder Hinsicht weitergehen mit diesem unfertigen 
Europa.

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Lausitzer Rundschau

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Fax: 0355/481247
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