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Mitteldeutsche Zeitung: zu Hessen

Halle (ots)

Kaum ist der Paukenschlag der Hessen-Wahl
verklungen, bemühen Union und FDP Begriffe wie "Sieg der Mitte", 
"bürgerliche Mehrheit", "klare Verhältnisse". Das ist alles nicht 
falsch, beschreibt aber lediglich die Fassaden in einer zunehmend 
brüchigen Parteienlandschaft. Da gibt es zum Beispiel ein historisch 
niedrige Wahlbeteiligung. Da gibt es Wahlkreise, in denen rund 30 
Prozent der abgegebenen Stimmen bereits für das Erringen des 
Direktmandats ausreichen. Schauen diese frisch gebackenen 
Parlamentarier in den Spiegel, müssten sie zugeben, dass es ihnen 
nicht gelungen ist, bei der Mehrheit der Wahlberechtigten auf 
Vertrauen zu stoßen. Auch die Landtagswahl Ende September in Bayern 
folgte ähnlichen Trends: die einst so Großen Parteien kraftlos und 
die Bürger letztlich ratlos. Offenbar entfaltet die Große Koalition 
in Berlin zunehmend weniger Strahlkraft auf die Wähler.

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Tel.: 0345 565 4300

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