Mitteldeutsche Zeitung: Waffenrecht
Hövelmann will härteres Waffenrecht - Minister fordert Änderungen für großkalibrige Waffen und ein Verbot von Paintball-Spielen
Halle (ots)
Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Hövelmann (SPD) setzt sich für eine Verschärfung des Waffenrechts ein. Dabei müsse man sowohl über ein Verbot großkalibriger Waffen im Sportschießen als auch über das Verbot von Paintball-Spielen reden, sagte Hövelmann der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Samstag-Ausgabe). Hintergrund der Diskussion über strengere Auflagen für Waffenbesitzer und das Verbot von Gewaltspielen ist der Amoklauf von Winnenden. Im März hatte ein 17-Jähriger 15 Menschen und sich selbst erschossen.
Hövelmann sagte, dass beim Sportschießen zumindest die Altersgrenze für den Gebrauch großkalibriger Waffen erhöht werden müsse. Zudem sei eine Begrenzung der Anzahl von Waffen sinnvoll. Hövelmann sprach sich dafür aus, die Aufbewahrung von Waffen durch Sportschützen strenger zu überprüfen. Man müsse allerdings noch verfassungsrechtliche Fragen im Zusammenhang mit dem Recht auf die Unverletzlichkeit der Wohnung prüfen. Verstöße gegen das Waffenrecht sollten künftig härter bestraft werden. Unstrittig sei, dass ein bundesweites zentrales Waffenregister eingerichtet werden müsse.
Darüber hinaus macht sich Hövelmann für ein Verbot "kampfmäßiger Schießübungen" stark, bei der ein Schütze sich mit einer geladenen Waffe im Raum bewegt und dabei Schüsse auf einen Zielscheibenparcours abgibt. Ebenso wichtig sei es, Paintball- und Gotcha-Spielen zu untersagen. Die umstrittenen Sportarten werden zumeist als Geländespiel organisiert, deren Teilnehmer mit Farbmunition aufeinander schießen. Hierbei wird laut Hövelmann der Umgang mit Waffen und das Schießen auf Personen unter Bedingungen simuliert, die teilweise sehr real anmuten. "Das sind die besten Übungsvoraussetzungen für einen Amokläufer", sagte Hövelmann.
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