Mitteldeutsche Zeitung: zur Flüchtlingsdebatte
Halle (ots)
Ein immer größerer Teil der versprengten Späne, die Angela Merkels so lange unverwüstlicher Magnetismus aus allen Lagern zur politischen Mitte zog, gerät immer mehr in ein neues Kraftfeld. Die "Alternative für Deutschland" tut ihrem Namen genüge und positioniert sich als das tendenziell "ganz Andere". Noch hält sie ihre Rhetorik überwiegend im demokratischen Zaum, aber die Signale an jene sind unübersehbar, die unter "Patriotismus" noch mehr verstehen, als eine Deutschlandfahne in eine TV-Talkshow mitzubringen, wie es AfD-Politiker Björn Höcke getan hat. Der demokratische Grundkonsens, der dieses Land so lange getragen hat, ist belastet wie wohl noch nie in der jüngeren Geschichte. Damit er auch in Zukunft tragfähig bleibt, muss die Spannung erst einmal gesteigert werden. Wir brauchen die Auseinandersetzung auch mit denen, die sich schon abgewandt haben. Zu Hause bleiben, wie es so viele in Köln getan haben, wird nichts nützen.
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