Mitteldeutsche Zeitung zu Kirchen und Corona
Halle (ots)
Würde der Gottesdienst zur Virenschleuder, wäre das der schlimmste anzunehmende Fall und das Gegenteil von Seelsorge. Deshalb haben die Kirchenführer auch die mitbürgerliche Solidarität - in christlicher Terminologie: die Nächstenliebe - nicht vergessen, wenn sie nun, für die Phase des gelockerten Lockdown, die baldige Zulassung öffentlicher Gottesdienste reklamieren. Vielmehr erinnern sie den Staat an sein Versprechen, Grundrechte nur so weit und so lange zu beschränken, wie unbedingt nötig. In vergangenen Zeiten wären Kirchen zusammen mit den Krankenhäusern die letzten Orte gewesen, die geschlossen und die ersten, die wieder geöffnet worden wären. Mit dieser Art von Systemrelevanz ist es vorbei, und gegen das Virus helfen nun mal weder Gebete noch Weihwasser - letzteres kann es sogar verstärkt verbreiten.
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