Mitteldeutsche Zeitung: Bundesumweltminister/Behördenumzug Trittin verärgert über Bauverzögerung im Umweltbundesamt Krebserregende Stoffe verwendet - Rechtliche Schritte erwogen
Halle (ots)
Halle. Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne) ist wegen der Verzögerungen beim Bau des neuen Umweltbundesamtes (UBA) im sachsen- anhaltischen Dessau "in hohem Maße verärgert" und erwägt rechtliche Schritte. Auf Grund der Versäumnisse der Bauverwaltung vor Ort könne der Umzug der Behörde von Berlin nach Dessau statt im Februar nun leider erst Anfang Mai 2005 stattfinden, sagte Trittin im Gespräch mit der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Donnerstag- Ausgabe). Es habe vom UBA sehr präzise Vorgaben für den zu verlegenden Teppich und die Klebstoffe gegeben. Daran habe man sich nicht gehalten. "Es wurden Stoffe verlegt, die Naphtaline enthalten. Die sind bekanntlich Krebs erregend", sagte Trittin. Ein Drittel des Teppichbodens habe wieder herausgerissen werden müssen. Das habe zu Bauverzögerungen geführt. "Es wird wohl auch noch rechtliche Auseinandersetzungen darüber geben, wer die zusätzlichen Kosten trägt", so der Minister.
Zugleich äußerte sich der Minister lobend über den Umweltschutz im Osten. "Auf Grund der erfolgreichen Luftreinhalte-Politik können sie heute nicht mehr anhand der Messwerte feststellen, ob diese aus dem Osten oder Westen stammen." Vor zehn Jahren sei das noch anders gewesen. Die Sanierung früherer Chemie-Brachen wie Bitterfeld sei weitgehend abgeschlossen. "Das ist ein wichtiger Beitrag für gleiche Lebensbedingungen", sagte Trittin. Weitere Anstrengungen müsse es aber noch bei der Renaturierung ehemaliger Braunkohle-Landschaften geben.
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