Mitteldeutsche Zeitung: Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister fordert längere Arbeitszeit
Halle (ots)
Halle. Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Horst Rehberger hat von den Deutschen längere Arbeitszeiten gefordert. In Deutschland müsse deutlich länger gearbeitet werden. Nur so könne Wettbewerbsfähigkeit im weltweiten Konkurrenzkampf erhöht und erhalten werden, sagte der FDP-Politiker nach Angaben der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Freitagausgabe). Nach seinen Vorstellungen soll dabei die Lohnhöhe erhalten, aber länger gearbeitet werden. Geschehe das nicht, werde Arbeit weiter in das Ausland abwandern. Die Textilindustrie habe Deutschland bereits fast ganz verlassen, der Schiffbau gehe. Bei gleichem Lohn werden die Beschäftigten länger arbeiten müssen, sagte der Politiker nach Angaben des Blattes. 45 Stunden Arbeit in der Woche sei zumutbar und besser als zu Hause zu sitzen. Zugleich forderte der Politiker, mehr Ausländer in Deutschland zu beschäftigen. Wir müssen uns auf eine Zuwanderungspolitik einstellen, erklärte Rehberger. Er räumte ein, dass diese Forderung in einem Land mit 20 Prozent Arbeitslosigkeit kurios klinge. Doch wir brauchen Menschen, die uns helfen, unsere Probleme zu lösen, sagte er. Als Beispiel verwies er auf den akuten Ärztemangel auf dem flachen Land. Verdi-Landeschef Jürgen Schenk kritisierte der Zeitung zufolge die Überlegungen als einen Schlag gegen den gesunden Menschenverstand. Noch nirgendwo sei der Beweis geführt worden, dass durch Arbeitszeitverlängerung zusätzliche Arbeit entsteht. Er warnte davor, sich in einen Wettbewerb mit Billiglohnländern einzulassen. Der kann nur verloren werden, so Schenk.
ots-Originaltext: Mitteldeutsche Zeitung
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