Mitteldeutsche Zeitung: Wohnungswirtschaft fordert mehr Weitblick Statistik: Land verliert bis zum Jahr 2020 192 000 Haushalte
Halle (ots)
Die Wohnungswirtschaft Sachsen-Anhalt verlangt mehr Weitblick für den Stadtumbau als bisher. Sie befürchtet rückläufige Investitionen und eine erneute Zurückhaltung von Banken gegenüber der Wohnungswirtschaft. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung in ihrer heutigen Ausgabe (Freitag). Hintergrund sind jüngste Berechnungen des Statistischen Landesamtes. Danach werden die Wohnungsvermieter in Sachsen-Anhalt bis zum Jahr 2020 jeden sechsten Mieter verlieren. Denn nach den noch vorläufigen Berechnungen sinkt die Anzahl der Haushalte gegenüber 2002 um insgesamt 16 Prozent. Derzeit gibt es 1,2_Millionen Haushalte im Land. Der Verlust wird rund 192 000 Haushalte ausmachen. Am deutlichsten sind die Verluste mit minus 53 Prozent bei Vier- und mit minus 60 Prozent bei Fünf-Personenhaushalten. Drei- Personenhaushalte reduzieren sich um 27 Prozent, Zwei- Personenhaushalte um knapp elf Prozent. Selbst die Zahl der Ein- Personen-Haushalte, bei denen viele Experten bisher von einem Anstieg ausgegangenen waren, schrumpft um drei Prozent.
Der drastische Rückgang der Geburten nach 1989 beginne sich in den kommenden Jahren immer deutlicher auszuwirken. Es fehlten die jungen Männer und Frauen, die in diesem Alter Familien gründen, sagte der Direktor des Verbandes der Wohnungsgenossenschaften, Ronald Meißner. Sachsen-Anhalts Bauminister Karl-Heinz Daehre (CDU) erklärte, die Kommunen und Unternehmen benötigten die Unterstützung des Bundes auch über 2010 hinaus.
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