Mitteldeutsche Zeitung: Wertvolles Eisenbahn-Archiv aus Halle spurlos verschwunden Eigentümer von Rekord-Lok will Deutsche Bahn verklagen
Halle (ots)
Das gesamte Lok-Archiv der halleschen Außenstelle des Deutschen Eisenbahnmuseums ist verschwunden. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung in ihrer Donnerstagsausgabe. Die Sammlung von historischen Büchern und Originalpapieren gelte als Sachsen-Anhalts wertvollste Chronik ostdeutscher Bahn-Geschichte seit 1835. Eine Fahndung der Denkmalschützer nach dem unersetzlichen Archiv habe bislang keinen Erfolg gebracht. "Die Spur verläuft sich in den Wirren der Bahn-Privatisierung, sagte ein mit dem Fall vertrauter Denkmalschützer gegenüber der MZ.
Unterdessen hat der Besitzer der als Wahrzeichen des halleschen Eisenbahnmuseums geltenden Rekord-Dampflok 18201 angekündigt, die Deutsche Bahn auf Rückkauf des denkmalgeschützten Fahrzeugs verklagen zu wollen. Die Deutsche Bahn hat beim Verkauf der Lok von Anfang an mit gezinkten Karten gespielt, sagte der Münchner Unternehmer Christian Goldschagg gegenüber der MZ. Weil sich das Unternehmen nicht an die Zusage gehalten habe, seiner Firma Dampf- Plus das geschulte hallesche Personal zum Weiterbetrieb der Lok zur Verfügung zu stellen, sei das gesamte Geschäft in Frage zu stellen. Deshalb lasse er nun prüfen, ob die Bahn zum Rückkauf der schnellsten betriebsfähigen Dampflok der Welt gezwungen werden kann. Goldschagg weiter Ich will genau wie die Freunde dieses einzigartigen Fahrzeugs, dass die 18201 in Deutschland und Halle bleibt. Doch mit ihrer Weigerung, die 1961 in Dienst gestellte Lok für 1,9 Millionen Euro zurückzukaufen, habe es allein die Deutsche Bahn (DB) zu verantworten, dass auch über einen Verkauf des Unikats ins Ausland nachgedacht werden müsse.
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