Mitteldeutsche Zeitung: Mitteldeutsche Zeitung zu Rechtschreibreform
Halle (ots)
Hatten sich jüngst die verantwortlichen Länderminister noch darauf verständigt, zum 1._August den unstrittigen Teil der Reform in Kraft zu setzen, den Rest den Fachleuten zur Nachbesserung zu überlassen, ruft es nun aus Düsseldorf und München: April, April. Beide Länder wollen, einstweilen, doch lieber alles beim Alten lassen. Das mag ja sogar die vernünftigere Idee sein. Nur fragt man sich natürlich doch, weshalb Bayern und Nordrhein-Westfalen erst jetzt damit herausrücken und die so sorgsam gehütete Länderkompetenz indirekt beschädigen. Denn, Hand aufs Herz: Verstehen wird das kaum noch jemand. Föderalismus als Posse, welch seltsame Inszenierung eines Stückes, das ohnehin niemand liebt. Und, so fürchtet man, es war bestimmt nicht der letzte Akt.
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