Mitteldeutsche Zeitung: zu Osthoff-Freilassung
Halle (ots)
Das Schicksal von Susanne Osthoff hat in den vergangenen 23 Tagen Momente des gesellschaftlichen Miteinanders offenbar werden lassen, die zuversichtlich stimmen. Da gab es Demonstrationen und Mahnwachen - Zeichen dafür, dass Deutschland wohl doch nicht die ausgekühlte Konsumgesellschaft ist. Dass diese Aktionen mitunter spärlich besucht waren, mag daran liegen, dass Susanne Osthoff in ihrer Art vielen fremd geblieben ist. Auch Politiker, Prominente und Geschäftsleute setzten ihren Einfluss und auch ihr Geld ein, um das Leben der Geiseln zu retten. Klare Signale aber kamen zudem von den in Deutschland lebenden Moslems. Sie haben sich für die Freilassung von Osthoff verwendet. Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime bot sich gar zum Austausch für die Geisel an. Dieses Engagement rückt ein Bild gerade, das zeitweise gefährlich schief hing: Islam und Terrorismus sind eben nicht dasselbe.
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