Mitteldeutsche Zeitung: Orchester/Kulturpolitik Stadt Halle sieht keine Alternative zur weiteren Reduzierung der Staatskapelle
Halle (ots)
Die Musiker der Staatskapelle Halle wollen heute mit einem Aktionstag auf dem Marktplatz gegen die weitere Reduzierung ihres Klangkörpers von 152 auf 105 bis 108 Musiker protestieren. Im Interview mit der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Mittwochausgabe) sagte der städtische Kultur-Beigeordnete Hans-Jochen Marquardt jedoch bereits im Vorfeld, dass er keine Alternative zu diesem bis zum Jahr 2013 geplanten Stellenabbau sehe. Wenn wir jetzt aufhören würden, wäre kurz- oder mittelfristig ein großes Theater in seiner Existenz bedroht", sagte Marquardt, der mit dem neuen Kürzungs-Konzept und einem Gesamtanteil der Kultur von 17 Millionen Euro an der Haushalts-Konsolidierung allerdings die Schmerzgrenze erreicht sieht. "Falls damit der Ausgleich nicht geschafft wird, wären weitere Kürzungen im Kulturbereich nicht mehr vertretbar." Zur Begründung für den städtischen Kurs verwies der parteilose Beigeordnete auf die Drohung des sachsen-anhaltischen Landesverwaltungsamts, bei mangelndem Sparwillen der Stadt "zuschussbedürftige Einrichtungen" zu schließen. Die Staatskapelle Halle war im vergangenen Jahr durch den Zusammenschluss von Philharmonischem Staatsorchester und Opernhaus-Orchester der Stadt Halle entstanden. Mit ihrem derzeitigen Personalbestand stellt sie das zweitgrößte Orchester Deutschlands dar. Marquardt räumte angesichts der neuen Sparvorgaben ein, "dass wir de facto die Stärke eines Orchesters eingebüßt haben. Aber wir haben noch ein A-Orchester, das den Musiktheater- und Konzertbetrieb in Halle sicherstellt - wenngleich nur in Ausnahmefällen parallel. Damit können wir die zentrale Händel-Pflege und die Kinder- und Jugendarbeit gewährleisten und auch die Erwartungen des Landes erfüllen."
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