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Stuttgarter Zeitung: Tarifverhandlungen für die Genossenschaftsbanken werden nach fast zweijähriger Pause neu aufgenommen

Stuttgart (ots)

STUTTGART. Die Tarifverhandlungen für die
Genossenschaftsbanken sollen nach einer fast zweijährigen Pause 
wieder aufgenommen werden. Nach einem Sondierungsgespräch am Mittwoch
in Berlin planen der Arbeitgeberverband der Volks- und 
Raiffeisenbanken (AVR) und die Gewerkschaft Verdi für den 20. Mai und
4. Juni neue Verhandlungen, berichtet die "Stuttgarter Zeitung" 
(Mittwochausgabe).
Die Tarifgespräche waren im Juli 2006 insbesondere an der 
Forderung der Arbeitgeber gescheitert, den Betrieben mehr Spielräume 
bei der Bezahlung einzuräumen. Seither haben 160.000 Beschäftigte in 
bundesweit 1250 Genossenschaftsbanken keinen gültigen 
Gehaltstarifvertrag mehr. "Wir müssen nach den zwei gehaltstariflosen
Jahren zur Kenntnis nehmen, dass sich Verdi in Sachen 
Flexibilisierung bis heute nicht bewegt - dennoch haben wir auf der 
Arbeitgeberseite einvernehmlich beschlossen, die Gewerkschaft an den 
Verhandlungstisch zu laden", sagte der AVR-Verhandlungsführer Axel 
Lekies der "Stuttgarter Zeitung". Der Arbeitgeberverband sei davon 
überzeugt, dass es sich lohne, weiter um einen Flächentarifstandard 
zu ringen.
"Natürlich sind wir auch bereit, unsere Mitarbeiter an der 
allgemeinen Gehaltsentwicklung teilhaben zu lassen, verbinden mit 
dieser Zusage aber die Erwartung, dass der Tarif für betriebliche 
Regelungen flexibler gestaltet wird", sagte Lekies, der dem Vorstand 
der Volksbank Herrenberg-Rottenburg angehört. Die Arbeitgeber dringen
weiterhin auf eine betriebliche Öffnungsklausel zur Variabilisierung 
des 13. Monatsgehalts. Ferner soll der Anteil der 
leistungsorientierten Bezahlung für die im Vertrieb tätigen 
Mitarbeiter verdoppelt werden. "Das sind keine Sparmodelle, sondern 
Motivationsmodelle für gute Leistungen", betonte er.
Die Gruppe der Volks- und Raiffeisenbanken sieht Lekies von der 
globalen Finanzmarktkrise "nicht im großen Ausmaß betroffen". Sie sei
vielmehr ein Hort der Beschäftigungssicherheit. "Wir haben den 
moderatesten Beschäftigungsabbau in der gesamten Branche", sagte er. 
In aller Regel ginge der Schwund nicht über Maß der Altersfluktuation
hinaus, während die Privatbanken seit dem Jahr 2000 in großem Umfang 
und die Sparkassen sowie Landesbanken in noch beachtlicher Zahl 
Stellen reduziert hätten.

Pressekontakt:

Stuttgarter Zeitung
Redaktion
Telefon: 0711-7205-1171

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