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Stuttgarter Zeitung: Südwestmetall-Chef Jan Stefan Roell kündigt Arbeitgeberangebot für die zweite Runde der Tarifverhandlungen an

Stuttgart (ots)

STUTTGART. Der Südwestmetall-Chef Jan Stefan
Roell hat für die zweite Runde der Tarifverhandlungen Ende März ein 
Angebot der Metallarbeitgeber angekündigt. Zugleich erteilte er der 
6,5-Prozent-Forderung der IG Metall eine klare Absage. "Wir werden 
uns ein Angebot überlegen und in der zweiten Verhandlungsrunde noch 
im März vorstellen - ein Angebot, das es uns erlaubt, Arbeit in 
Deutschland zu halten und wenn möglich auszubauen", sagte Roell im 
Interview der "Stuttgarter Zeitung" (Samstagausgabe). Das Angebot 
solle auch die schwierige internationale Situation berücksichtigen. 
"Ich glaube nicht, dass wir einen Abschluss unterschreiben werden, 
der eine hohe Steigerung der Entgelttabellen beinhaltet", betonte 
Roell. "Wir werden sehr viel Wert darauf legen, dass wir die Zukunft 
nicht belasten."
Der Verhandlungsführer will die Beschäftigten mit einem 
Konjunkturbonus an der guten wirtschaftlichen Lage beteiligen. Der 
Bonus soll ein prozentualer Teil der Tariferhöhung nur für die 
Laufzeit des Vertrags sein. Ausgezahlt werden könnte er nach Worten 
von Roell in ein oder mehreren Raten. Darüber könnten die 
Betriebsparteien selbst entscheiden. Der Bonus solle für alle 
Mitgliedsbetriebe gelten, sodass er nicht im Unternehmen verändert 
werden kann. "Wir heben nicht ab auf die betriebliche wirtschaftliche
Lage, sondern wir wollen die insgesamt gute Situation abbilden", 
sagte der Verbandsvorsitzende.
Zusätzlich wollen die Metallarbeitgeber das Weihnachtsgeld als 
betriebliche Differenzierungsmöglichkeit anregen. Den 
Betriebsparteien solle es möglich sein, das Weihnachtsgeld innerhalb 
einer bestimmten Bandbreite dauerhaft zu variabilisieren - zum 
Beispiel von 40 bis 70 Prozent eines Monatsgehaltes, also 55 plus 
minus 15 Prozent. "Wichtig ist, dass dies über die Laufzeit eines 
Tarifvertrages hinaus gilt, etwa für drei bis fünf Jahre, sodass 
damit Konjunkturschwankungen aufgefangen werden", betonte Roell.  
Während die IG Metall eine Laufzeit des Tarifvertrags von zwölf 
Monaten anstrebt, können sich die Arbeitgeber nach Angaben von Roell 
"gut vorstellen, dass der Tarifvertrag bis ins dritte, vierte Quartal
2008 gilt". Zur Frage des möglichen Pilotbezirks sagte der 
baden-württembergische Verhandlungsführer, dass die Tarifparteien 
dies erst zum Ende der Friedenspflicht, die Ende April ausläuft, 
festlegen würden. "Wenn der Abschluss in Baden-Württemberg gemacht 
werden soll, bin ich bereit", sagte Roell der "Stuttgarter Zeitung".

Pressekontakt:

Rückfragen bitte an:
Stuttgarter Zeitung
Redaktion

Telefon: 0711-7205-1171

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