Deutscher Feuerwehrverband e. V. (DFV)
Feuerwehr mit meisten Kräften in Flutgebiet aktiv
Hochwasser Sachsen: Knapp 1000 Feuerwehrangehörige im Dauereinsatz
Berlin (ots)
"Wir halten den Atem an", beschreibt Siegfried Bossack die Lage in Riesa-Großenhain. Er ist nicht nur Vorsitzender des Landesfeuerwehrverbandes Sachsen, sondern auch Kreisbrandmeister und Leiter der Technischen Einsatzleitung in Riesa-Großenhain. Hier erwarten die Einsatzkräfte den Höchststand der Flut am heutigen Nachmittag. "Derzeit sind wir im Grenzbereich, teils weichen Deiche etwas auf, aber die Feuerwehren sind mit Sandsäcken dabei, diese weiter zu verstärken", erklärt er.
Insgesamt sind derzeit in Sachsen knapp 1000 Männer und Frauen der Feuerwehr - größtenteils ehrenamtlich - im Einsatz. "Teils wohnen sie selbst in betroffenen Gebieten, haben Wasser im Keller ihrer Häuser, aber sie tragen die doppelte Belastung von Bangen und Helfen mit überdurchschnittlichem Engagement", lobt der sächsische Landesverbandsvorsitzende ausdrücklich. Bei der Bevölkerung gebe es große Eigeninitiative: "Viele Menschen sind äußerst aktiv und helfen, auch wenn das eigene Grundstück nicht bedroht ist", beschreibt Bossack.
Patiententransport durch überflutetes Gebiet - sogar mit Schwimmpanzer
Die Feuerwehren sichern nicht nur Hand in Hand mit anderen Hilfsorganisationen die verstärkten Deiche weiter ab, sondern arbeiten auch eng mit dem Rettungsdienst zusammen. Siegfried Bossack berichtet aus Riesa-Großenhain: "Wir transportieren Patienten per Boot, wenn man mit dem Rettungswagen nicht mehr weiterkommt. Falls auch das nicht mehr hilft, hat uns ein Militärhistoriker einen funktionsfähigen Schwimmpanzer gestellt - der käme dann zum Einsatz."
Auch an anderer Stelle sind die Einsatzkräfte für alle Eventualitäten gerüstet: "298 Feuerwehrangehörige sind vor Ort, derzeit gibt es keine Dammüberläufe, einige Stellen werden mit Auflassfiltern gesichert", erklärt Landesverbandsvorstandsmitglied Karsten Saack die Lage im Kreis Oschatz. Dort herrscht seit heute Mittag begrenzter Katastrophenalarm.
Die Vorbereitungen für die Flutwelle laufen derweil in Sachsen-Anhalt auf Hochtouren. Deiche werden mit Sandsäcken verstärkt; Deichläufer suchen nach gefährlichen Sickerstellen: Die Einsatzkräfte sind für das Hochwasser gewappnet.
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