Rohingya in Bangladesch: Neben großer Verzweiflung gibt es auch Hoffnung
Mit koordinierter Hilfe und Zusammenarbeit eine erneute Katastrophe verhindern
Bonn (ots)
"Große Verzweiflung aber auch Widerstandsfähigkeit und Hoffnung" sind die Worte, mit denen Manisha Thomas von Emergency Appeals Alliance (EAA)*, die Situation der aus Myanmar geflüchteten Rohingya in Bangladesch beschreibt. "Es ist einerseits beeindruckend, wie die vertriebenen Menschen mit ihrer Situation umgegangen sind. Andererseits ist die Verzweiflung groß. Es ist ungewiss, was die Zukunft für sie bereithält. Darunter leiden die Menschen sehr. Ich habe aber auch gesehen, dass viele Menschen engagiert zusammenarbeiten: Helfer aus Bangladesch, die Flüchtlinge selbst, Mitarbeiter von Hilfsorganisationen. Daraus schöpfe ich Hoffnung", berichtet Thomas im Interview mit "Aktion Deutschland Hilft". Sie hat sich im Juni selbst ein Bild von der Lage in den Flüchtlingslagern gemacht und mit vielen Frauen, Kindern und Männern gesprochen.
Über 918.000 Rohingya sind laut UN seit Ende August 2017 aus ihrer Heimat Myanmar vertrieben worden und haben in Bangladesch Schutz gesucht. Im Distrikt Cox's Bazar - eigentlich eine Urlaubsregion - leben die Menschen in Flüchtlingslagern in den einfachsten Unterkünften. Die Versorgungslage mit Nahrungsmitteln, sauberem Trinkwasser und Medizin ist schwierig. Jetzt droht die Katastrophe in der Katastrophe: Die Monsunzeit in Bangladesch hat begonnen und der Regen sorgt für schlammüberflutete Straßen. Viele der aus Bambusstangen und Zeltplanen bestehenden Hütten werden dem starken Regen auf Dauer nicht standhalten können. Zudem vergrößert sich durch den Regen die Gefahr von Seuchen, da sich Krankheiten wie Cholera schnell durch verunreinigtes Wasser übertragen können. Internationale Hilfsorganisationen, darunter auch Bündnisorganisationen von "Aktion Deutschland Hilft", haben umfassende Vorbereitungen und Vorsorgemaßnahmen getroffen, um das Risiko für die Menschen in der Monsunzeit zu minimieren.
"Der Bau von sicheren Unterkünften war und ist wichtig. Außerdem wurden die Flüchtlingscamps erweitert, um mehr Platz für hochwassersicheren Wohnraum zu schaffen", berichtet auch Manisha Thomas. "Die Gegend, in der die Flüchtlingscamps gebaut sind, ist sehr hügelig. Wichtig war es daher auch, Wege und Zufahrtsstraßen zu verbessern. Wenn der Boden erst nass und schlammig ist, wird es schwierig, Latrinen und Hygienestationen sicher zu erreichen".
Sollte sich die Situation in den Flüchtlingscamps während der Monsunzeit zuspitzen, stehen Helfer und medizinisches Personal bereit, um den Menschen noch mehr zu helfen. Die Bündnisorganisation World Vision verteilt zum Beispiel wasserfeste Identifikationsbänder an Kinder. So können diese, wenn sie im Monsun von ihren Familien getrennt werden, schneller wieder mit ihren Eltern zusammengeführt werden. Der Arbeiter-Samariter-Bund unterstützt die medizinische Versorgung der Rohingya-Flüchtlinge. Die Hilfsorganisation Help - Hilfe zur Selbsthilfe bietet Hygieneschulungen an und verteilt Hygienepakete, um die Ausbreitung von Krankheiten einzudämmen.
Gerne vermittelt "Aktion Deutschland Hilft" Interviewpartner zur Situation in Bangladesch. Bitte kontaktieren Sie die Pressestelle unter 0228 / 242 92 222 oder presse@aktion-deutschland-hilft.de
Eine Bildergalerie finden Sie hier: https://adh.ngo/2zXkXHg Das Bildmaterial können Sie unter Angabe des Copyrights verwenden.
Das vollständige Interview mit Manisha Thomas der Emergency Appeals Alliance finden Sie hier: https://adh.ngo/2muyJHJ
"Aktion Deutschland Hilft" ruft zu Spenden für Flüchtlinge in Myanmar und Bangladesch auf:
Stichwort "Rohingya/Myanmar/Bangladesch" IBAN: DE62 3702 0500 0000 10 20 30 (Bank für Sozialwirtschaft) Spendenhotline: 0900 55 102030 (kostenfrei aus dem dt. Festnetz, Mobilfunk höher) Charity SMS: SMS mit ADH10 an die 8 11 90 senden (10EUR zzgl. üblicher SMS-Gebühr, davon gehen direkt an Aktion Deutschland Hilft 9,83 EUR) Online spenden unter: www.Aktion-Deutschland-Hilft.de
Kurzprofil Aktion Deutschland Hilft e.V.
"Aktion Deutschland Hilft" ist das 2001 gegründete Bündnis von deutschen Hilfsorganisationen, die im Falle großer Katastrophen ihre Kräfte bündeln, um schnelle und effektive Hilfe zu leisten. Die beteiligten Organisationen führen ihre langjährige Erfahrung in der humanitären Hilfe zusammen, um so die bisherige erfolgreiche Arbeit weiter zu optimieren. Unter einem gemeinsamen Spendenkonto bei der Bank für Sozialwirtschaft Köln ruft das vom Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) geprüfte und vom Deutschen Spendenrat zertifizierte Bündnis zu solidarischem Handeln und Helfen im Katastrophenfall auf www.aktion-deutschland-hilft.de
*Die Emergency Appeals Alliance (EAA)
Auch in anderen Ländern gibt es Spendenbündnisse analog zu "Aktion Deutschland Hilft". Seit 2008 stehen diese unter dem Dach «Emergency Appeals Alliance» (EAA) im engen Austausch. Alle Mitglieder der EAA sind Nothilfebündnisse, bestehend aus nationalen Hilfsorganisationen, die im Falle von Naturkatastrophen und humanitären Krisen gemeinsam zu Spenden aufrufen. Die EAA ist im Bereich der humanitären Hilfe das weltweit erste Konstrukt ihrer Art. Zu den Mitgliederorganisationen gehören AGIRE in Italien, "Aktion Deutschland Hilft" in Deutschland, Consortium 12-12 in Belgien, Disaster Emergency Committee in England, Humanitarian Coalition in Kanada, Japan Platform in Japan, Nachbar in Not in Österreich, Giro 555 in den Niederlanden, Radiohjälpen in Schweden und Swiss Solidarity in der Schweiz. Manuela Roßbach, geschäftsführender Vorstand von "Aktion Deutschland Hilft" hat zurzeit den (rotierenden) Vorsitz der EAA inne.
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