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Studie "Public Services 2009": Finanzrisiken bedrohen die Verwaltung

Hamburg (ots)

Finanz- und Wirtschaftsrisiken sind die größte
Bedrohung für die Landesbehörden und Kommunen. 62 Prozent der 
Verwaltungsentscheider fürchten große finanzielle Schieflagen, wenn 
sich Risiken wie beispielsweise eine rückläufige Gewerbetätigkeit 
einstellen. Drohende Infrastruktur- und Versorgungsrisiken werden 
ebenfalls als sehr bedrohlich eingeschätzt (43 Prozent). Dahinter 
folgen die Sicherheitsrisiken durch IT-Angriffe (32 Prozent) sowie 
Kriminalität und Terrorismus (17 Prozent). Trotz des hohen 
Gefahrenbewusstseins sind die Behörden auf die praktischen Folgen 
dieser Risikoszenarien nur unzureichend vorbereitet. So verfügen 
gerade einmal 15 Prozent der Landes- und Kommunalbehörden über ein 
umfassendes Risikomanagement. Immerhin 22 Prozent beabsichtigen die 
baldige Einführung. Das ist das Ergebnis der Studie "Branchenkompass 
Public Services" von Steria Mummert Consulting in Zusammenarbeit mit 
dem F.A.Z.-Institut.
Vor allem in Kommunen ist die Angst vor Finanz- und 
Wirtschaftsrisiken groß. 69 Prozent der Befragten dieser Gruppe sehen
ihre Gestaltungsfähigkeit durch finanzielle Einbußen erheblich 
eingeschränkt. Auf Landesebene sind es mit 47 Prozent deutlich 
weniger. Auch in Bezug auf Infrastruktur- und Versorgungsrisiken 
reagieren die Kommunalvertreter beunruhigter als ihre Kollegen aus 
den Landesbehörden. Je kleiner die Städte sind, desto stärker ist die
Furcht vor drohenden Zusatzkosten für die Infrastruktur, etwa für den
Straßenbau oder die Schwimmbadunterhaltung. Bei der Kostenbewertung 
von IT- und Kriminalitätsrisiken liegen hingegen die 
Landesbediensteten vor den Gemeindevertretern. Zudem werden 
finanzielle Einbußen aufgrund von Verwaltungsrisiken, etwa durch 
fehlerhafte Abläufe, auf Landesebene stärker befürchtet.
Die Maßnahmen zur Risikoabwehr konzentrieren sich daher vor allem 
auf die Optimierung der Finanzplanung. Rund jeder zweite Befragte 
will hier verstärkt ansetzen. Besonders aktiv sind dabei Verwaltungen
in Nordrhein-Westfalen (77 Prozent), am wenigsten solche in 
Ostdeutschland (35 Prozent). Der Grund dafür ist die unterschiedliche
Wahrnehmung der Haushaltsnöte: So bezeichnen 92 Prozent der Kommunal-
und Landesbehördenentscheider aus NRW die Finanzentwicklung spontan 
als größte Herausforderung. In Ostdeutschland sind es im mit 55 
Prozent am wenigsten.
Schon heute haben viele deutsche Kommunen mit erheblichen 
finanziellen Engpässen zu kämpfen. Seit dem Jahr 2000 sind die 
Einnahmen in vielen Städten und Gemeinden deutlich zurückgegangen, 
während die Aufgaben und damit die Ausgaben stetig wuchsen. Die 
Kommunen finanzieren sich deshalb zunehmend mit so genannten 
Kassenkrediten. Obwohl diese grundsätzlich nur für kurzfristige 
Liquiditätsengpässe vorgesehen sind, nutzen viele Kommunen dieses 
Instrument auch für ihre laufenden Ausgaben. Das Gesamtvolumen von 
Kassenkrediten hat sich zwischen 2004 und 2007 von 20,2 Milliarden 
Euro auf 28,4 Milliarden Euro erhöht.
Die Top-5-Risiken für die öffentlichen Verwaltungen
sehr hoch eher hoch
Finanz- und Wirtschaftsrisiken        11%       51%
Infrastruktur- und Versorgungsrisiken 1%        42%
IT-Risiken                            4%        28%
Sicherheitsrisiken                    0%        17%
Verwaltungsrisiken                    1%        11%
* Rest zu 100%: "eher gering", "sehr gering" und k. A.	
© Steria Mummert Consulting, F.A.Z.-Institut
Die befragten öffentlichen Verwaltungen verfolgen beim Umgang mit 
Risiken unterschiedliche Strategien. Finanziellen Herausforderungen 
begegnen die Befragten vor allem durch die Einführung der Doppik, die
unter anderem den gesamten Werteverzehr von Sachanlagen und Gebäuden 
erfasst. Mehr als vier von fünf Entscheidern haben bereits das "Neue 
Haushalts- und Rechnungswesen" eingeführt oder planen die 
Implementierung bis 2011. Bei IT-Risiken verlassen sich praktisch 
alle befragten Kommunen und über 80 Prozent der Landesbehörden auf 
technische Lösungen wie Virenscanner, Firewall, Backup und 
Datenverschlüsselung.
Hintergrundinformationen
Im August und September 2008 befragte forsa im Auftrag von Steria 
Mummert Consulting und dem F.A.Z.-Institut 100 Entscheider aus 100 
großen deutschen Kommunen und Landesverwaltungen zum Stand des 
Risikomanagements und zu den bis 2011 geplanten Maßnahmen. Die 
Interviews wurden mit der Methode des Computer Assisted Telephone 
Interviewing (CATI) durchgeführt.
3.567 Zeichen bei durchschnittlich 98 Zeichen pro Zeile. Diese 
Meldung und Bildmaterial finden Sie auch unter www.steria-mummert.de.
Über Steria Mummert Consulting (www.steria-mummert.de)
Steria Mummert Consulting zählt zu den zehn führenden Anbietern für 
Management- und IT-Beratung im deutschen Markt. Seit mehr als 45 
Jahren verbindet das Unternehmen seine anerkannte Branchenexpertise 
mit einem umfassenden Prozess- und Technologie-Know-how und trägt so 
zu einer nachhaltigen Verbesserung der Erfolgsposition seiner Kunden 
bei. Steria Mummert Consulting konzentriert sich konsequent auf die 
Branchen Banken, Versicherungen, öffentliche Verwaltungen, 
Telekommunikation, Energieversorgung, Gesundheitswesen sowie 
Transport und setzt darüber hinaus sektorübergreifend Technologien in
wertschöpfende Lösungen um. Das Unternehmen begleitet seine Kunden 
ganzheitlich über die gesamte Wertschöpfungskette von der Beratung 
über Systemintegration bis hin zur Übernahme von IT- und 
Geschäftsprozessen. In Deutschland und Österreich beschäftigt das 
Unternehmen zirka 1.700 Mitarbeiter, die über eine langjährige 
Erfahrung bei der erfolgswirksamen Umsetzung komplexer Projekte 
verfügen. Steria Mummert Consulting ist Teil der französischen Steria
Gruppe, die mit einem Umsatz von 1,4 Milliarden Euro 
(Pro-forma-Umsatz 1,9 Milliarden Euro) und 19.000 Mitarbeitern zu den
europäischen Top 10 der IT-Serviceanbieter gehört. Steria ist notiert
an der Euronext Paris, Eurolist (Compartment B).
Steria Mummert Consulting
Birgit Eckmüller
Tel.: +49 (0) 40 22703-5219
E-Mail:  birgit.eckmueller@steria-mummert.de
Faktenkontor
Roland Heintze
Tel.: +49 (0) 40 22703-7787
E-Mail:  roland.heintze@faktenkontor.de

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