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Vorsicht, Datenklau

Hamburg (ots)

Immer mehr Internet-Unternehmen, denen der Ruin
droht, versuchen als letzte Rettung, wertvolle Kundendaten an andere
Firmen zu verkaufen. Jüngstes Beispiel: Der US-Spielzeughändler
Toysmart.com bot vor dem Konkurs die Kundendatei zum Kauf an. Im
Gegensatz zu anderen Ländern verbietet das deutsche Datenschutzgesetz
den Handel mit Kundendaten bei drohender Pleite. Dennoch: "Absolute
Sicherheit gibt es aber auch für deutsche Verbraucher nicht - vor
allem, wenn sie ihre Daten ausländischen Internet-Diensten
preisgeben", sagt Dr. Michael Kienle, Experte für Internet-Recht bei
der Mummert + Partner Unternehmensberatung. Internet-Nutzer können
sich jedoch durch Vorsichtsmaßnahmen schützen.
In Deutschland werden Verstöße gegen die wichtigsten
Datenschutz-Vorschriften als Straftat verfolgt. Zwei Beispiele: Das
Erschleichen und die Zweckentfremdung von Daten sind verboten.
Strafmaß: Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder Geldstrafe. Der
gesetzwidrige Verkauf von Kundendaten kann sogar mit zwei Jahren
Gefängnis bestraft werden. Hier zu Lande lohnt es sich also nicht,
kurz vor der Pleite die Kundendatei zu verkaufen. Allerdings: Der
Staatsanwalt wird nur auf Antrag betroffener Kunden tätig.
Hegt ein Verbraucher Zweifel am korrekten Umgang eines
Unternehmens mit seinen persönlichen Daten, so hat er in Deutschland
ein Recht auf Auskunft. Neben Behörden müssen auch private
Datensammler sagen, welche Daten sie zu welchen Zwecken nutzen.
"Diese Auskünfte sind meist kostenlos, doch nur wenige Kunden nutzen
ihr Recht", sagt Fachmann Kienle von Mummert + Partner. Den
Verbrauchern steht es auch zu, der Verwendung ihrer Daten zu
widersprechen - zum Beispiel für Werbung, Marktforschung und
Meinungsumfragen. Doch wenn sich eine Firma nicht daran hält, kostet
die Gegenwehr viel Zeit und Mühe: Für den Laien ist schwer
feststellbar, welche Datenschutzbeauftragten, Aufsichtsbehörden und
Verbraucherzentralen zuständig sind und im Einzelfall helfen können.
Deswegen der Experten-Tipp: "Vorsicht bei allen Auskünften, die
über E-Mail-Adresse und Anschrift hinausgehen", rät Michael Kienle.
"Nicht nur Kreditkarten-Nummern sollten vor dubiosen Datensammlern
geschützt werden, sondern auch Informationen über die eigene
Privatsphäre." In der Praxis wird dies von den wenigsten
Internet-Nutzern beherzigt: Laut einer US-Umfrage sind mehr als die
Hälfte der Verbraucher für besseren Datenschutz im Netz, doch genauso
viele geben auf Nachfrage persönliche Daten preis.
Für Rückfragen steht Ihnen gerne zur Verfügung: 
Mummert + Partner Unternehmensberatung, 
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, 
Jörg Forthmann, Tel.: 040/227 03-7787.
Die Presselounge von Mummert + Partner finden Sie im Internet unter
www.mummert.de.

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