Investitionswelle beim M-Business rollt an
Hamburg (ots)
Die Investitionswelle beim M-Business rollt an - Telekommunikationsunternehmen stecken derzeit jeden fünften Euro der Investitionsbudgets in das mobile Geschäft. Doch zugleich wiederholen die Unternehmen ihre alten Fehler: M-Business-Projekte werden schlecht vorbereitet. Und obwohl die Branche nach neuen Inhalten ruft, investieren die Unternehmen nur 15 Prozent ihrer M-Business-Budgets in die Produktentwicklung. Die Folge: Auch bei UMTS ist das Scheitern für viele Unternehmen schon vorprogrammiert. Zu diesen Ergebnissen kommt der Branchenkompass M-Business, eine Studie von Mummert Consulting, dem manager magazin und dem F.A.Z.-Institut. Die Marktdurchdringung wird voraussichtlich von kostenfreien Angeboten getragen. Besonders die Automobilhersteller wollen das Thema "Mobilität" besetzen und planen eine M-Business-Offensive. Wie schon im Internet setzen sich kostenpflichtige Angebote im M-Business in der Breite erst später durch.
Beim M-Business herrscht wieder Optimismus. Zwei Drittel der Unternehmen sehen Chancen im mobilen Geschäft. Entsprechend hoch sind die Investitionen. In der Telekommunikationsbranche fließt jeder fünfte Euro der Investitionsbudgets ins M-Business, bei anderen Unternehmen - etwa Finanzdienstleistern, Einzelhändlern und Automobilherstellern - jeder achte.
Investiert wird vor allem in Kundenbindung (Customer Relationship Management, CRM) und in die technische Infrastruktur. Für diese beiden Felder ist die Hälfte der Budgets reserviert. Für die Produktentwicklung bleiben nur noch 15 Prozent übrig. Damit stehen die Firmen im Widerspruch zu ihren eigenen Zielen. Diese lauteten: weg von der Technologie, hin zu sinnvollen Inhalten und Diensten. Das erste Nokia-Handy der dritten Mobilfunkgeneration etwa trägt keinen Aufdruck "UMTS" - der Kunde soll nicht an Technologie denken, sondern Inhalte kaufen. Doch nun werden alte Fehler wiederholt. Zusätzliches Problem: Die Suche nach einer "Killerapplikation", die den großen Umsatz bringen wird, ist abgeschlossen. Ergebnis: Es wird sie voraussichtlich nicht geben. Kunden werden sich schrittweise an neue mobile Dienste und Inhalte gewöhnen. Als neuer Standard wird sich Multimedia Messaging Service (MMS) etablieren. Zurzeit macht die SMS zwei Drittel des Umsatzes bei mobilen Diensten aus - die Finanzdienste, die als Hoffnungsträger galten, bringen nur vier Prozent.
Telekommunikationsunternehmen und andere Anbieter verfolgen grundsätzlich verschiedene Strategien: Die Telko-Unternehmen streben nach Amortisierung und setzen auf "Pay-per-Use"-Tarifmodelle. Dadurch wird es noch schwieriger, Kunden von den neuen Services zu begeistern: Sie zahlen nicht nur ein neues Endgerät und monatliche Grundgebühren, sondern auch noch für einzelne Dienste. Anders die anderen Branchen. Sie sind frei von der milliardenschweren UMTS-Belastung und favorisieren stärker kostenlose Services. Der Kundenzugang wird somit leichter, und der Durchbruch der mobilen Dienste könnte von unerwarteter Seite kommen - von Zweitanbietern wie den Automobilherstellern.
Automobilhersteller suchen den direkten Draht zum Kunden - mit M-Business wollen sie ihre Kundenbindung nun aufbessern. Gekoppelt an Navigationssysteme werden in Zukunft weitere mobile Services angeboten. Über ein Mobilfunkgerät, das in das Fahrzeug eingebaut ist, kann der Fahrer bei Autopannen oder Unfällen Hilfe anfordern. Die Position des Wagens sowie die aktuellen Fahrzeug-Zustandsdaten werden automatisch an das Call-Center übertragen. Aus Herstellersicht können Fahrzeugzustand und Verschleiß für eine Just-in-Time-Logistik bei der Wartung vorab mobil übermittelt werden. Mit derartigen Daten lassen sich schon vor der ersten Inspektionswelle frühzeitig etwaige Modellschwächen identifizieren. Zusätzlicher Vorteil für die Hersteller: Sie erhalten detaillierte Daten über die Fahrgewohnheiten ihrer Kunden und können diese für die gezielte Kundenansprache durch den Vertrieb nutzen.
Doch legen die Anbieter sich selbst noch oft Hindernisse in den Weg zur mobilen Revolution. Schon bei der Entwicklung von Diensten und Inhalten sind die Unternehmen nachlässig und riskieren den Projekterfolg durch mangelhafte Vorbereitung. Einzelne Projektschritte - etwa Wettbewerbsanalyse, Zielgruppendefinition und Vermarktungskonzeption - werden von je einem Drittel der Unternehmen nur in Ansätzen berücksichtigt. Lediglich knapp die Hälfte untersucht vorab das Potenzial neuer Dienste, 61 Prozent entwickeln ein Vermarktungskonzept. Sieben Prozent der Unternehmen führen überhaupt keine Planungsschritte durch, bevor sie ein Projekt starten.
Bei allem Optimismus rechnen die Unternehmen nicht damit, mit einem Produkt den Massenmarkt abdecken zu können. Nur 7 Prozent wollen den Gesamtmarkt undifferenziert ansprechen. Die meisten Unternehmen (58 Prozent) gehen von einer Feinsegmentierung des Marktes aus. Auch die eigene Rolle wird eher als Spezialist gesehen. Nicht einmal jedes achte Unternehmen will sich als Marktführer positionieren.
Die Studie "Branchenkompass M-Business" untersucht das neue branchenübergreifende Geschäftsfeld M-Business. 100 Topentscheider aus Telekommunikations- und anderen Unternehmen geben Auskunft über Investitionsstrategien und -planungen. Der Branchenkompass M-Business ist unter www.mummert-consulting.de für 75 Euro zzgl. MwSt. erhältlich.
Für Rückfragen steht Ihnen gerne zur Verfügung: Mummert Consulting AG, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Jörg Forthmann, Tel.: 040/227 03-7787.
Die Presselounge von Mummert Consulting finden Sie im Internet unter www.mummert-consulting.de.
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