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Kfz-Finanzierung: Autobanken auf dem Vormarsch

Hamburg (ots)

70 Prozent der neu zugelassenen Fahrzeuge werden
mit einem Kredit- oder Leasingvertrag finanziert. Hohe Margen in der
Kfz-Finanzierung und das zunehmende Mehrmarkengeschäft der
Autohändler verstärken den Wettbewerb unter den Mobilienfinanzierern.
So wollen Autobanken, Absatzfinanzierer und Leasinggesellschaften
ihre Marktanteile bis zum Jahr 2005 deutlich ausweiten. Das Nachsehen
im Kfz-Finanzierungsgeschäft haben die klassischen Kreditinstitute.
Dies hat die Studie "Branchenkompass Mobilienfinanzierer" von Mummert
Consulting und vom F.A.Z.-Institut ergeben.
Autofinanzierung lohnt sich. Bei der Kreditfinanzierung und bei
Leasingverträgen beträgt die Umsatzrendite etwa 19 Prozent. Im
Vergleich dazu sind die Margen beim Neuwagenverkauf und bei der
Produktion sehr gering - sie betragen im europäischen Durchschnitt
nicht einmal ein Prozent. Vor allem die Autobanken macht das
angriffslustig: Sie wollen ihre Marktführerschaft bei der 
Kfz-Finanzierung und beim Autoleasing ausbauen - zum Beispiel im
Flottenmanagementgeschäft oder mit Komplettangeboten. Für Bewegung
sorgt außerdem der zunehmende Mehrmarkenvertrieb, der durch die neue
Gruppenfreistellungsverordnung (GVO) der EU-Kommission vom Oktober
2002 unterstützt wird. Auch Autobanken wollen "fremdgehen". Je nach
strategischer Ausrichtung werden Finanzierungen für konzerneigene und
konzernfremde Marken unter einem "Dach" oder über neu gegründete oder
gekaufte Firmentöchter vertrieben.
Das Nachsehen in dem Marktsegment der Kfz-Finanzdienstleistungen
haben die Kreditinstitute. Die Autobanken und andere
Absatzfinanzierer dringen mehr und mehr in das Bankgeschäft ein und
bieten teilweise auch Giro- und Anlageprodukte an. Ein Drittel der
traditionellen Kreditinstitute sieht diese Entwicklung mit wachsender
Sorge. Vor allem in der Kfz-Finanzierung sind die Banken in Gefahr,
Marktanteile zu verlieren. Aufgrund ihrer Produktnähe in Verbindung
mit dem Herstellernamen im Titel und durch "Kampfkonditionen" haben
die Autobanken eine vergleichsweise loyale Kundschaft. Sie sind
Kostenführer, da sie mit Internettechnik und Call-Centern effizient
arbeiten und ohne Filialnetz auskommen. Kfz-Allfinanzpakete
beschäftigen die Kfz-Finanzierer in den nächsten zwei Jahren am
meisten. Um expandieren zu können, wollen die meisten Kfz-Finanzierer
bis 2005 ihre Angebotspalette erweitern. Der Trend geht zu
Komplettangeboten - zu Paketen, die aus Kfz-Finanzierung oder
-Leasing, -Versicherung und -Wartung geschnürt sind. Weitere
Topthemen sind die neue GVO, der Vertrieb und technologische
Veränderungen.
Um Full-Service anbieten zu können, rückt die
Kfz-Finanzierungsbranche enger zusammen. Viele suchen derzeit nach
Kooperationspartnern. Auf der Wunschliste ganz oben: Versicherungen.
94 Prozent der Befragten wollen gerne mit Assekuranzen
zusammenarbeiten. Der Grund: Der Großteil der Finanzierer kann
Versicherungspolicen nicht selbst erstellen. Sie sind auf Zulieferung
angewiesen, wenn sie künftig auch Autoversicherungen anbieten wollen.
Ein Blick auf das Investitionsverhalten macht weitere
Geschäftsstrategien im Kfz-Finanzierungsmarkt sichtbar: Investieren
wollen die Unternehmen bis 2005 vor allem in die Kundenbindung und in
die Automatisierung von Dienstleistungen etwa über das Internet - um
damit ihre Wettbewerbsposition zu stärken. Mehr als jeden zweiten
Euro will die Branche in den Ausbau dieser drei Bereiche investieren
(59,5 Prozent der Gesamtinvestitionen).
Alle Beteiligten kämpfen um Kundenloyalität. Das ist auch eine
Reaktion auf Wettbewerbsveränderungen durch die neue GVO, mit der die
Zeit der Wechselkunden anbricht. 80 Prozent der Topentscheider halten
CRM-Aktivitäten (Customer Relationship Management) bis 2005 für sehr
bedeutend. Es gilt vor allem, die virtuellen und traditionellen
Vertriebskanäle aufeinander und auf die Kunden abzustimmen. Hier sind
die Autobanken ihren Mitstreitern voraus. Sie wissen, dass ihre
Kunden persönliche Beratung wünschen. Aus Kostengründen
personalisieren die Autobanken das Internet - anstatt ein Filialnetz
mit hohen Fixkosten aus dem Boden zu stampfen.
Die Industrialisierung von Geschäftsabläufen ist für die
Kfz-Finanzierer beinahe so wichtig wie CRM. 58 Prozent der
Topentscheider schätzen die Industrialisierung in den nächsten zwei
Jahren als sehr bedeutend ein, weitere 32 Prozent halten sie für
bedeutend. Mit der Industrialisierung und einer forcierten
Standardisierung des Mengengeschäftes wollen die Kfz-Finanzierer vor
allem eins erreichen: Kosten sparen. Automatisierungspotenzial sehen
rund 70 Prozent der Befragten in Zahlungsverkehrslösungen, etwa 60
Prozent in der Kfz-Versicherungsabwicklung und in der
Kfz-Finanzierungsabwicklung.
Für Rückfragen steht Ihnen gerne zur Verfügung:
Mummert Consulting AG 
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit 
Jörg Forthmann 
Tel.: 040/227 03-7787
Die Presselounge von Mummert Consulting finden Sie im Internet unter
www.mummert-consulting.de.

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