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Krankenhäuser: Jedes dritte Bett fällt künftig weg

Hamburg (ots)

In den nächsten Jahren werden in den
Krankenhäusern rund 30 Prozent der Betten abgebaut. Der Grund: Von
2004 an rechnen die Kliniken nicht mehr nach der Verweildauer der
Patienten ab, sondern nach Fallpauschalen. Der zunehmende
Wettbewerbsdruck wird die Kliniklandschaft verändern. Die Folgen sind
Fusionen von Kliniken und die Übernahme öffentlicher durch private
Krankenhausbetreiber, so die Einschätzung von Mummert Consulting. Für
Patienten hat das zwiespältige Auswirkungen: Einerseits schließen
Krankenhäuser und Anfahrtswege zur nächstgelegenen Klinik verlängern
sich. Andererseits können Schwerpunktkliniken durch höhere Fallzahlen
eine qualitativ höherwertige medizinische Leistung erbringen.
Das neue Vergütungssystem DRG (Diagnosis-Related Groups) im
Gesundheitswesen wird ab 2004 für alle Krankenhäuser verbindlich. Der
Kostendruck zwingt die Kliniken jedoch, schon jetzt mit
Kostensenkungen und dem Abbau von Krankenhausbetten zu beginnen.
Langfristig werden sich nur Kliniken durchsetzen können, die
Einschnitte aufgrund ihrer Größe kompensieren können oder die
besonders effizient arbeiten. Die Folge: Fusionen und
Privatisierungen. Dies trifft jedoch nicht ausschließlich kleine
Häuser. Auch die großen öffentlich-rechtlichen Krankenhäuser ziehen
Konsequenzen. Kiel und Lübeck legen ihre Unikliniken zusammen.
Geplant sind auch die Fusionen der Unikliniken Mannheim und
Heidelberg sowie möglicherweise der beiden Unikliniken Charité und
Benjamin Franklin in Berlin. Die Hospitäler wollen auf diese Weise
trotz reduzierter Budgets langfristig hochwertige medizinische
Versorgung sowie Forschung und Lehre sicherstellen. Privaten Häusern
fällt es leichter, auf den verschärften Wettbewerb zu reagieren, da
sie schon länger streng betriebswirtschaftlich orientiert sind. Die
Gewinner des neuen Vergütungssystems werden private Klinikketten
sein, die ihre Kosten auf den gesamten Verbund verteilen und durch
Skaleneffekte optimieren können.
Das Vergütungssystem DRG sorgt auch bei den Patienten für
Veränderungen: Einerseits bedeuten Fusionen eine Zentralisierung der
medizinischen Versorgung. Das vertraute und leicht zu erreichende
Krankenhaus wird es nicht mehr überall geben. Der Trend: weniger
stationäre - mehr ambulante Behandlung. Da beim Fallpauschalensystem
der Krankheitsfall und nicht die Aufenthaltszeit im Krankenhaus
verrechnet wird, steigt für die Kliniken der Anreiz, den Patienten
früher aus der Klinik zu entlassen. Die Gefahr hierbei: Patienten
werden aus Kostengründen zu früh entlassen. Um diesem Risiko
entgegenzuwirken, sind die Krankenhäuser verpflichtet, ein
Qualitätsmanagementsystem einzuführen.
Im Zuge des steigenden Wettbewerbs wird es allerdings auch
positive Auswirkungen für Patienten geben: Die Spezialisierung und
die Serviceorientierung der Kliniken werden zunehmen, die Patienten
werden intensiver betreut. Darüber hinaus fördert das neue
Abrechnungssystem verbesserte präoperative Diagnostik und ein
optimiertes Patientenmanagement. Durch eine Verkürzung der
Vorbereitung von Operationen werden 80 Prozent der Eingriffe am
Aufnahmetag erfolgen. Bei den Behandlungsfällen, die nur einen Tag im
Krankenhaus betreut werden, erwartet Mummert Consulting eine
Steigerung von 50 Prozent.
Für Rückfragen steht Ihnen gerne zur Verfügung:
Mummert Consulting AG
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Jörg Forthmann
Tel.: 040/227 03-7787
Die Presselounge von Mummert Consulting finden Sie im Internet unter
www.mummert-consulting.de.

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