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Startschuss: Kommunen lernen neue Buchführung

Hamburg (ots)

Frischer Wind in den Amtsstuben der Städte und
Gemeinden in NRW: Die Kommunen werden ihre Finanzhaushalte in Zukunft
nicht mehr nach der 1.200 Jahre alten Kameralistik, sondern nach
moderner kaufmännischer Buchführung - der so genannten Doppik -
durchführen. Die neue Buchhaltung erleichtert der öffentlichen Hand
die Kostenkontrolle und ermöglicht eine Bestandsaufnahme des
Eigentums der Städte und Gemeinden. Seit 1999 haben sieben
Modellkommunen (Düsseldorf, Dortmund, Kreis Gütersloh, Gemeinde
Hiddenhausen, Münster, Moers, Brühl) zusammen mit dem
Innenministerium NRW und der Mummert Consulting AG an einem
Modellprojekt gearbeitet. Das Ergebnis, ein betriebswirtschaftliches
Konzept für ein neues kommunales Finanzmanagement (NKF), wird dem
Innenminister des Landes NRW, Dr. Fritz Behrens, heute übergeben.
Wie zu Zeiten Karls des Großen verrechnen Städte und Gemeinden
bisher die Eingaben mit den Ausgaben. So wird beispielsweise die
Ausgabe für den Kauf eines Elefanten im Zoo nur einmal mit den
Einnahmen aus den Eintrittsgeldern des Tierparks verrechnet. Danach
taucht der Dickhäuter in keiner Rechnung mehr auf, obwohl er zu den
Werten des Zoos gehört. Kaum ein Bürgermeister weiß daher genau, über
welche Werte seine Stadt verfügt. Das soll sich in Zukunft ändern.
Wie bei Unternehmen werden Kommunen künftig mit der neuen doppischen
Buchführung alle Besitztümer erfassen. Einmal im Jahr ist Inventur im
Stadtsäckel. So werden finanzielle Risiken kontrollierbarer. Das
Modellprojekt liefert das Konzept für die praktische Umsetzung in den
Städten und Gemeinden des Landes NRW, bestimmt aber auch bundesweit
die Diskussion. Landesgesetzgeber aller Bundesländer stehen in den
Startlöchern: Durch neue Gesetze soll die kaufmännische Buchführung
verbindlich werden.
Ein weiteres Problem der Kameralistik: Der Wertverfall der Güter
wird nicht erfasst, Abschreibungen sind nicht möglich. Das neue
System löst diese praxisfremde Regelung ab. So kann der Elefant
beispielsweise, wenn er mehr als 410 Euro kostet, über seine
"Nutzungsdauer" abgeschrieben werden. Durch die Darstellung des
Haushalts nach Aufwänden und Erträgen können Städte und Gemeinden
mittelfristig planen, haben Rückstellungen und gewinnen stärkere
Stabilität bei der Haushaltsplanung. Das Vermögen der Kommune wird
wie in einer Unternehmensbilanz transparent, die Ziele und Ergebnisse
des Verwaltungshandelns werden deutlich. Auch der Elefant im Zoo
erscheint so mit seinem Zeitwert in der Bilanz der Kommune. Die
doppische Buchführung macht den Einsatz betrieblicher
Standardsoftware wie SAP R/3 möglich. Unternehmerische
Steuerungsinstrumente wie beispielsweise das Controlling können so
problemlos integriert werden. Die Rechnung nach kaufmännischen
Grundsätzen führt damit auch zu höherer Leistungsfähigkeit und
Wirtschaftlichkeit der Kommunen. Ein wichtiger Schritt auf dem Weg
zur modernen Verwaltung.
Für Rückfragen steht Ihnen gerne zur Verfügung: 
Mummert Consulting AG, 
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, 
Jörg Forthmann, 
Tel.: 040/227 03-7787.
Die Presselounge von Mummert Consulting finden Sie im Internet unter
www.mummert-consulting.de.

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