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Selbstzahler sollen leere Klinikbetten füllen

Hamburg (ots)

Medizin-Touristen, Manager und Patienten mit dem
Wunsch nach ästhetischer Chirurgie sollen die leeren Betten der
deutschen Kliniken füllen. Neun von zehn privaten Kliniken wollen
ihre Kapazitäten für Schönheits-Operationen in den nächsten Jahren
erhöhen. Von den öffentlichen Häusern ist es immerhin rund die
Hälfte, so der "Branchenkompass Gesundheitswesen", eine aktuelle
Studie von Mummert Consulting und dem F.A.Z.-Institut.
Die Krankenhäuser reagieren damit auf Überkapazitäten und die sich
verringernde durchschnittliche Verweildauer. Die Gesundheitsreform
wird die Lage aller Voraussicht nach noch verschärfen. Die selbst
zahlenden Patienten aus dem Ausland sind da ein lukrativer Ausgleich.
Gleiches gilt für Kunden von Schönheits-OPs oder stressgeplagte
Manager, die sich um ihre Gesundheit sorgen.
Vor allem aus arabischen Ländern, aber auch aus Osteuropa kommen
Patienten immer häufiger nach Deutschland. Die Bundesrepublik hat in
diesem Segment gegenüber den Vereinigten Staaten deutlich
Marktanteile gewonnen. Bis zu 60.000 Patienten reisen schätzungsweise
jährlich aus dem Ausland eigens nach Deutschland, um sich untersuchen
oder operieren zu lassen. Von Jahr zu Jahr werden es mehr, denn für
Selbstzahler bieten die Kliniken hier zu Lande einen sehr guten
Service.
Die große Mehrheit der deutschen Krankenhäuser bemüht sich, solche
neuen Geschäftsfelder zu erschließen, nachdem die Einnahmenseite bei
deutschen Kassenpatienten durch die neuen Fallpauschalen immer
stärker reglementiert wird. Nahezu alle Regelversorger und
Reha-Kliniken sowie neun von zehn Maximalversorgern und
Universitätskliniken wollen ihr Portfolio derart erweitern. Für drei
Viertel der privaten Kliniken und für knapp die Hälfte der
Krankenhäuser in öffentlicher Trägerschaft ist der Aufbau neuer
Geschäftsfelder nach eigenen Angaben notwendig.
Konkret werden alle Maximalversorger/Universitätskliniken sowie
fast neun von zehn Regelversorgern/Reha-Kliniken bis 2005 die
teilstationäre und ambulante Behandlung erweitern. Insbesondere die
Reha-Kliniken wollen die Prävention und Gesundheitskurse,
Reha-Maßnahmen sowie Pflegedienstleistungen ausbauen. Das
unterstreicht den Trend, dass die Märkte Akut-Medizin, Reha und
Pflege zunehmend zusammenwachsen.
Auf neue Erträge durch ausländische Patienten und die ästhetische
Chirurgie hoffen vor allem die großen Häuser: Eine breite Mehrheit
von 63 Prozent der Maximalversorger/Universitätskliniken will ihre
Leistungen in dem Bereich erweitern und plant, bis 2005 darin zu
investieren. Private Träger setzen zu 90 Prozent auf neue Einnahmen
aus diesem Bereich. Außerdem wollen sie künftig zu zwei Dritteln so
genannte Manager-Check-ups anbieten, also gezielte Untersuchungen für
stressgeplagte Patienten, die auch eine Wohlfühl-Komponente
enthalten.

Pressekontakt:

Für Rückfragen steht Ihnen gerne zur Verfügung:

Mummert Consulting AG
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Jörg Forthmann
Tel.: 040/227 03-7787

Die Presselounge von Mummert Consulting finden Sie im Internet unter
www.mummert-consulting.de.

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